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27.03.02 -- Bielah

Füttern verboten














Lehrer nimmt täglich seine Hunde mit in die Schule
Sulzburg/B.-W., 26.3.02

Auf dem Plakat ist "Füttern verboten" zu lesen. Doch der Hinweis hängt nicht etwa in einem Zoo, sondern in den Klassenzimmern der Ernst-Leitz-Schule im südbadischen Sulzburg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Denn hier nehmen nicht nur Hauptschüler am Unterricht teil, sondern auch die beiden sanftmütigen Labradorhündinnen Jule und Nina. Sie begleiten den Lehrer Bernd Retzlaff täglich zur Schule und haben einen festen Platz in der Schulgemeinschaft.

Bei den Schülern sind die Hunde als feste Größe anerkannt. "Seit Nina und Jule bei uns im Unterricht sind, haben wir nicht mehr so viele Schlägereien und Ärger im Klassenzimmer", sagt der Neuntklässler Timo Ritzenthaler.

Zu Beginn stieß Lehrer Retzlaff auf Unverständnis. "Ihre Idee ist crazy", sagte Laurien Lehner, der damals die siebte Klasse besuchte. Verwunderung auch unter den Kollegen. Sorgen um die Disziplin und die Hygiene im Schulraum wurden laut - unbegründet, wie die vergangenen Monate bewiesen. Offene Türen hingegen rannte Retzlaff bei Schulleiterin Annemarie Quint ein, die nichts gegen die Idee des Hundefreunds einzuwenden hatte.

Hundekuchen gebacken

Mittlerweile sind alle begeistert. Eine Lehrerin hat mit den Schülern schon Hundekuchen gebacken. Und im Kunstunterricht wurde ein neues Schullogo entworfen, geziert von einem Hundekopf. "Kinder von anderen Schulen sind richtig neidisch", erzählt die Siebtklässlerin Nicole Großmann.

"Ich brauche nicht in die pädagogische Trickkiste zu greifen, um Gewalt abzubauen oder die Schüler zu motivieren. Das machen die Hunde für mich nebenbei", sagt Retzlaff. Wissensvermittlung und Erziehungsarbeit ließen sich so problemlos vereinen. "Die Schüler lernen durch die Anwesenheit der Hunde Regeln einzuhalten, sich in Verantwortung und Selbstdisziplin zu üben." Dazu gehört, den Wassernapf regelmäßig zu füllen und die Schultaschen immer verschlossen zu halten - denn kein Pausenbrot ist vor den Labradorhündinnen sicher. "Liegen sie auf ihrer Decke, dürfen sie nicht gestört werden", erklärt Melanie Groß aus der siebten Klasse.

Oft streifen Nina und Jule durch das Klassenzimmer, auch bei Klassenarbeiten. "Immer wieder streichelt eine Hand den Hund, während die andere schreibt", sagt Retzlaff. Von Aufgeregtheit oder Schulangst sei nichts mehr zu spüren, auch wenn die Noten dadurch nicht besser geworden seien.

Unterstützung erhält der Versuch vom Freiburger Schulamtsdirektor Helmut Wesche, der das Projekt "Schule mit Jule" als Mutmacher lobt. Und auch die Polizei ist aufmerksam geworden. Beamte der Polizeidirektion Heidelberg wollen sich in Kürze vor Ort ein Bild machen und ihre Erkenntnisse in die Gewaltprävention einbringen, berichtet Retzlaff. Ende April wird er seine Erkenntnisse bei einem Seminar über tiergestützte Pädagogik Berliner Lehrern vermitteln.

Doch Retzlaff betont, dass nicht jeder Hund für den Schulalltag geeignet ist: "Er muss es ertragen können, wenn 20 Kinderhände nach ihm greifen oder ein Stuhl mit lautem Knall umfällt." Sein Fazit: "Jule und Nina haben das Gesicht der Schule verändert, der Unterricht ist menschlicher geworden."
Quelle: www.rottweiler.de
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