Hunde.com Startseite Das neue Hundeforum - jetzt anmelden!
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




25.03.02 -- Heike H.

RE: Bellen an der Tür














Hi WErner,
habe grade erst entdeckt, dass es sich bei Deinem Posting um Fennell handelt.
Ich habe UMWERFENDE = ABSOLUT UMWERFENDE Erfolge mit ihrer Methode. Ich bin total begeistert.
Und es ist so einfach!!
Ich habe eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse geschrieben. Und setze sie hier noch mal rein.

"""
Die Sprache der Hunde verstehen
27.02.2002
Mein Debakel mit Meggie am 18.02. liess mir den Kragen platzen, aber was viel wichtiger war, mir war plötzlich sonnenklar, dass schnellstens etwas geschehen muss, sonst würde unser Hund eines. Tages jemanden beissen. Meggie war an der Leine widerlich und wurde immer schlimmer.

Noch den selben Tag ignorierte ich Meggie weitestgehend, gab ihr aber natürlich auch mit Bällchenspiele die Möglichkeit sich auszutoben und Stress abzubauen. Ich übte verbalen Druck auf sie aus, wenn sie an der Leine auch ansatzweise Jemanden anzustarren versuchte.

Dieser Zwang half zwar, aber so richtig befriedigte es mich nicht, dass mein Hund ja dann ziemlich eingeschüchtert wurde, denn ich möchte ja einen Hund, der mir fröhlich überall gerne hinfolgt. Und das ist im Nachhinein auch ein Schlüsselpunkt, denn bis dahin gab ich zwar die Richtung an, aber Meggie "führte" mich dann spazieren.

Schon am 20.02. hatte ich durch eine Empfehlung das Buch: Mit Hunden spreche von Jan Fennell in der Hand und am Abend ausgelesen
Jan Fennell kommt durch 25 jährige Beobachtungen im Wesentlichen zu dem ganz einfachen Schluss, dass es ein paar kleiner Gesten bedarf, um die eigene Alpharolle in JEDEM Hunderudel in täglichen Ritualen zu erneuern und zu festigen.

Jan Fenell hat beobachtet, dass ihr Alphatier immer als erstes SEINE Familie begrüsst, wenn eines der Rudelmitglieder aus irgendwelchen Gründen kurz oder lang abwesend war.
So wurde auch sie IMMER mit Jubel und viel Hundetrubel begrüssst wenn sie ihr Rudel kurz oder auch lang verliess.

Ihr Alphatier hatte die Führung für das gesamte Rudel übernommen, einschliesslich ihrer Person.
Auch Hunde, die nicht die natürlichen Führungseigenschaften haben, sind immer bestrebt Ordnung im Rudel herzustellen, und gegebenenfalls selbst die Alpharolle zu übernehmen. Viele unserer Hunde werden in diese Rolle gedrängt, ohne dass wir es wollen und vor allen Dingen der Hund es erfüllen kann!

Aus meiner Unwissenheit heraus, trotzdem ich mich fast ausschliesslich, oder gerade deshalb, mit Meggie beschäftige, habe ich diesen Hund in die Führungsrolle gedrängt.
Meggie erfüllte diese Rolle nach bestem Wissen und Gewissen. Sie beschützte mich vor Kinderhorden und vor Leuten, die uns irgendwie "komisch" ansahen.
Sie wollte auch nicht mehr, dass uns jemand besuchen kam.

Die Nachteile für den Hund liegen klar auf der Hand. Sie war völlig im Stress. Ein 24 Stunden Wach- und Kläffdienst zehrt an den Nerven. Sie hatte Glück, dass wir mit sehr guten Nerven ausgestattet sind, und nur mit immer neuen Ablenckungsmanövern ihren "Ungezogenheiten" zu begegnen versuchten. Dieses Unterfangen klappte allerdings nie ganz.

Jetzt aber zum eigentlichen. Wie übernehme ich die Rudelführung, bzw. wie festige ich diese?
Es gibt viel Literatur zu diesem Thema und auch bestimmt viele Wahrheiten. Manche Menschen brauchen sich nie mit diesen Dingen auseinanderzusetzen, da alles wunderbar von alleine läuft.
Dies ist bei uns leider nicht der Fall und es bedarf der Änderung im menschlichen Verhalten.

Wenn man also den Beobachtungen und Ausführungen von Fennell folgt und vor allem verinnerlicht, muss man souveränes Ignorieren lernen. Der Hund wird ignoriert, wenn "der wahre Alpha" das Haus betritt. Hört sich leicht an, ist es aber nicht. Man beachtet das Tier nicht und stellt auch keinen Augenkontakt her. Das so begrüsste Tier wird verwirrt sein und je nach Charakter kläffen, hochspringen oder anderes probieren. Irgendwann gibt es sich in die Situation und legt sich hin. Wenn dann noch ein wenig abgewartet wird vom Menschen, darf das Tier gerufen und "normal" behandelt werden.

Die zweite wichtige Verhaltensregel für Menschen ist die Futtergeste. Man bereitet das Futter wie gewöhnlich und hält einen kleinen Keks oder ähnliches für sich selbst bereit. Bevor der Hund sein Fressen bekommt, tut man so als würde man ganz selbstverständlich zuerst aus dem Napf essen: nämlich den zuvor bereitgelegten Keks. Der Hund muss das sehen! Dann wird ohne Kommentar das Fressen hingestellt und was nicht innerhalb 5-10 Minuten gefressen wurde kommt wortlos weg.

Die dritte wichtige Verhaltensänderung für den Menschen ist, zu lernen Spielaufforderungen von Seiten des Hundes zu ignorieren. Dieses Privileg hat nun mal nur das Alphatier. Es kann überspitzt gesagt 10 Stunden am Tag mit dem Hund gespielt werden, aber nur wenn der Mensch dazu auffordert. Selbstverständlich ist das mit den Streicheleinheiten genauso. Gestreichelt wird, wenn Mensch es will.

Als viertes und letztes ist ein Alphatier immer souverän, locker und nie brutal mit seinem Rudel. Ein Rudel kann auch nur aus Hund und Mensch bestehen. Und hier darf der Anführer nicht durch Schläge, Leinenruck und grössere Zwänge seine Macht demonstrieren, sondern er sollte ein gerechter freundlicher Chef sein.
Was ja nicht heisst, dass man nicht mal schimpfen darf und knurren. """"

Liebe Grüsse Heike



Thema: Bellen an der Tür


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck