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Liebe Coco,
gerade habe ich Deinen Nachruf für Ivana gelesen und habe Gänsehaut bekommen. Du hast sehr schön geschrieben für Eure geliebte Ivana. Ich kann gut nachfühlen wie es Dir geht.
1997 im Urlaub auf Fuerteventura ist uns ein kleines, weisses Kätzchen zugelaufen. Wir waren in einem Fischerort und als wir zurück zum Auto kamen, saß sie zwischen Autoreifen und Kotflügel. Als die Autotür aufging, sprang sie hinein und legte sich auf die hintere Ablage. Wir schauten uns um, ob irgendwo vielleicht jemand dieses kleine Etwas vermißt. Plötzlich ging eine Haustür auf, eine Frau schaute heraus. Im Hintergrund sah man eine erwachsene weiße Katze und auch Welpen. Wir deuteten auf die Kleine in unserem Auto und gaben ihr zu verstehen, ob die vielleicht zu ihr gehört. Wild gestikulierend wehrte sie dies ab und schlug die Tür zu.
So, was jetzt tun. Wir hatten noch zwei Wochen Urlaub vor uns. Aber was machen Tierfreunde in einer solchen Situation?
Klar, wir haben sie mitgenommen in unser Appartement, ca. 25 km von dort entfernt. Während der Fahrt schmiegte sie sich an mich, als wäre sie dankbar. Die Kleine war voller Flöhe und es war ein Samstag. Also in die nächste Apotheke, Flohmittel besorgen. Katzenfutter hatten wir schon, da wir dort im Urlaub auch immer die herrenlosen Katzen füttern. So, schnell noch ein Kästchen mit Sand für die Geschäftchen und dann ins Appartement.
Wir hatten einen solchen Spass mit ihr, in der ersten Nacht hat sie uns kaum schlafen lassen. In der zweiten Nacht zogen wir es vor, die Schlafzimmertür zuzumachen. Am nächsten Morgen hatte sie das Toilettenpapier vom Bad (Bad und Schlafzimmer lagen in der oberen Etage) die Treppe hinunter bis zur Terrassentür aufgewickelt.
Gleich am Montag haben wir den Tierarzt aufgesucht. Er hat sie untersucht und geimpft, denn es war natürlich klar, dass wir sie mit nach Hause nehmen. Der TA schätzte sie auf ca. 11 Wochen.
Wir kauften noch eine Katzentasche und jetzt begann der Strandurlaub mit Katze. Sie war so unkompliziert, wir haben sie überallhin mitgenommen. Sobald am Strand jemand Fremdes in ihre Nähe kam, schlupps, hat sie sich in ihre Tasche verkrochen. Mein Mann hat ihr, aus einem Teil von einem alten Sonnenschirm, eine Strandmuschel gebaut. Da hat sie gerne ihr Schläfchen gehalten. Er hat ihr frischen Fisch geangelt, den sie gleich genüßlich am Strand verspeiste.
Es war soo schön.
Der Nachhauseflug war auch kein Problem. Die Flugbegleiter waren entzückt von der Süssen und wollten sie alle mal knuddeln, ebenso am Zoll.
Zu Hause angekommen, hat sie sich wunderbar integriert. Wir hatten zu der Zeit eine Jagdhundmischlingshündin, die uns in 1999 verlassen hat (sie ist 15 Jahre alt geworden)und zwei Katzen.
Im August 2000 wurde sie krank. Bei einer Blutuntersuchung wurden extrem schlechte Nierenwerte festgestellt. Die TA versuchte alles und doch hat sie mehr und mehr abgebaut und wir mußten sie im Nov. 2000 schweren Herzens einschläfern lassen. Mir ist jetzt, als wäre es erst gewesen. Es war für uns alle sehr sehr schlimm, weil sie noch so jung war.
Die TA sagte, wir könnten uns nur damit trösten, dass sie zwar ein sehr kurzes, aber sehr schönes Leben bei uns hatte, unsere kleine geliebte Ninja.
Wir werden sie immer in unserem Herzen behalten.
Mein Gott, dass mußte ich mir jetzt noch mal alles von der Seele schreiben.
Liebe Coco, lass Dir ruhig Zeit. Die braucht Du, um das alles zu verarbeiten.
Deine Familie und die kleine Missis Sippi werden Dir dabei helfen.
Viele liebe Grüße
Ursula
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