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17.02.02 --
Birka
RE: Hund ohne Spielkamerad, glücklich oder nicht?/ an Marita
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Hallo Marita,
ich denke auch, daß da ein Riesenunterschied ist, ob ein Hund nur Kontakt mit Menschen oder auch mit Hunden hat. Klar sollte der Mensch Mittelpunkt sein, aber ein Mensch kann nicht unbedingt die Artgenossen ersetzen, die Spiele sind ganz anderer Art und Nemo ist wirklich glücklich, wenn er mal Hunde trifft und mit ihnen toben kann. Und er ist unglücklich und frustriert, wenn er welche sieht, aber nicht zu ihnen darf. Es kommt aber sicher auch auf den Hund an, es gibt Hunde, denen andere Hunde nicht so wichtig sind. Für Nemo trifft es nicht zu und ich habe immer versucht, ihn so viel wie möglich zu anderen Hunden zu lassen, nur bin ich leider fast immer gescheitert. Bei uns im Dorf gibt es kaum Hunde, und die, die es gibt, gehören Bauern, die nie spazieren gehen und die das auch nicht interessiert. Und die nächsten Dörfer sind ein paar Kilometer entfernt und auch da geht niemand spazieren, zumindest sehe ich nie jemanden. Als Nemo klein war, habe ich etliche Inserate aufgegeben, um für ihn Spielhunde zu finden, aber es ist mir bis auf eine Ausnahme nie gelungen, auch deshalb nicht, weil die paar Hunde, die Nemo auf diese Weise kennengelernt hat, mit ihm nicht spielen wollten, sondern ihn sogar angeknurrt haben. Mittlerweile ist es so, daß Nemo mit seinen 4 1/2 Jahren anderen Rüden gegenüber sehr aggressiv ist (ich behaupte, weil er richtiges Sozialverhalten nie lernen konnte) und vielleicht auch, weil ich ihn auch nicht mehr zu jedem Hund lasse, wenn ich schon mal einen sehe, ich habe zugegeben schlicht Angst, daß was passiert. Ich kenne die ganzen Theorien und weiß, daß es mein Problem ist und daß ich mich einfach trauen müßte, ich habe es versucht und extra eine Spezialausbildung mit Nemo deshalb gemacht und es ging dann überraschend gut, aber dann ist er ohne Vorwarnung von einem Kampfhund angegriffen und klinikreif gebissen worden, es war in Frankreich und Nemo ist fast verblutet. Das hat unseren Therapieerfolg völlig zunichte gemacht, Nemo ist ohnehin sehr dominant und wird sich nie mehr von einem Hund beißen lassen, lieber greift er an. Und ich muß das auch nicht haben, es war damals ein ganz schönes Drama, bis wir eine Tierklinik gefunden haben. Da es bei uns aber -wie gesagt- praktisch keine Hunde gibt, habe ich das Problem nur im Urlaub. Ich gäbe aber wirklich was drum, wenn Nemo, wie meine anderen Hunde vorher, mit Artgenossen hätte groß werden können, dann hätte ich viele Probleme weniger. Aber leider finde ich hier nicht mal eine nette Hündin, mit der er Kontakt haben könnte, also muß er sich mit mir begnügen und unseren einsamen Spaziergängen. So einmal in der Woche trifft er seine Freundin und gelegentlich auch mal einen anderen Hund, aber das war's dann auch schon. Liebe Grüße, Birka
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