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03.01.02 -- Borderfanatic

RE: Auswege gesucht! Wie lange halten Nerven - wann muss der Hund weg?














Hi Jens,

sorry, aber ich muß erstmal breiggrinsen *g*. Das was Du da beschreibst ist ein relativ normaler Aussie, nix aussergewöhnlich schlimmes. Alle Verhaltensweisen sind normal für diese Art Hund. Unterdrücken kannst Du sein Verhalten nicht, das würde ihn frustrieren...

Oki, gehen wir mal der Reihe nach...


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Sie bekommt täglich 2 grosse Hundespaziergänge bzw. 1 Ausritt (2 Std.) und eine kleine Portion Kopfarbeit, Sucharbeit, manchmal etwas Unterordnung. Witterungsabhängig gibt es am Wochenende Agility. Dieses Spassprogramm funktioniert natürlich nicht immer und jeden Tag - wer Familie und Arbeit hat der weiss das nur zu gut.
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Ihr habt mit einem Aussie einen relativ anspruchsvollen Hund. Ihm ist es egal, ob Du bedingt durch Arbeit und Familie keine Zeit habt. Sie hat dafür kein Verständnis und fordert ihre Zuwendung ein - das ist normal.
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Wo ich bin ist vorne, muss den Hund ständig abbremsen.
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Normal. Sie ist ein Hütehund und wird Dir immer voraus laufen wollen, das steckt in Ihr. Das ist die oft beschriebene 12-Uhr-Position.
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Autoheckklappe aufschliessen - Hund rennt schon mit dem Schädel von innen dagegen.
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Naja, sie ist halt aufgeregt, wenn es losgeht. - Normal.
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Aus dem Haus gehen nur unter voller Konzentration. Sitz - Wohnungstüre auf - Fuss, Sitz - Wohnungstüre zu, Fuss, Sitz - Haustüre auf.... Falls vergessen, steht der Hund schon auf der Strasse bevor ich die Schuhe anhabe. Derlei gibt es tausende Situationen.
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Auch das ist normal - so leid es mir tut ;-). Ein Aussie ist stets in Action. Hier könnte man natürlich trainieren, aber diese geballte Freude in Ruhe zu bringen ist ganz schwer.
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Davonbescheissen beim Fuss gehen, allerdings in full speed. Räume die Garderobe auf (Jackenanziehgeräusche) Hund hechtet zur Tür und bleibt zitternd und unterwürfigst sitzen. Und immer dieser "ich weiss ich habe was falsch gemacht"-Blick.
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So sind sie, immer aufmerksam, bekommen alles mit...
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Nicht endendes Aufmerksamkeit erheischen:
Der Hund liegt vollgefressen auf seinem Platz. Ich setze mich etwas entfernt mit einem Buch hin und beachte sie nicht. Hund steht auf, kommt zu mir,(...) Wenn ich hart bleibe und ignoriere geht das Minutenlang. Schicke den Hund irgendwann wieder auf seinen Platz und das Spiel beginnt von vorne.
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Auch normal. Ein typischer Aussie :-)
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Stall, hier krieg ich nen Knall:
Mensch unterhält sich mit anderem Menschen, Hund zieht unaufhörlich Kreise um dieselben. Hund wird in den Platz geschickt. Macht sie brav und fängt an durch die Nase zu quietschen. Das geht so Minutenlang bis der Mensch eben genervt entweder das Gespräch aufgibt, den Hund anherrscht (nützt nichts) oder ihm gar eine knallt.
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Sie ist einfach völlig aufgedreht. Normal.
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Was passiert wenn Frau auf's Pferd steigt liegt auf der Hand. Meggie springt kläffend um's Pferd, beisst es in die Nase und so weiter...
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"Los Pferd, beweg Dich, ich will Spaß" - auch nicht ungewöhnlich. Wenn ich mein Pferd fertig mache, liegen 5 Borders um mich rum und piepsen ihr Seelenleid ;-). Führe ich Pia aus dem Stall und steige auf, wuseln sie wie angestochen um mein Pferd. Normal für diese Hunde.
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Ich habe noch nicht resigniert und ich möchte bis hier hin noch nicht behaupten, dass Aussies keine familientauglichen Hunde sind. Ich kenne mittlerweile Leute die haben 3 von der Sorte und sind überaus begeistert. Für diese Menschen ist aber der/die Hund/e Partner- und Familienerstatz.
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Der Aussie ist druchaus für eine Familie geeignet, aber er ist bei allem ein sehr agiler und anhänglicher Hund - eben so, wie Du sie beschreibst.
Ein Partnerersatz sollte ein Hund nie sein, aber sie sind schon Partner. Der Aussie ist kein ruhiger Sofahund, der, falls man mal keine Zeit hat, einfach sich damit zufrieden gibt, lieb im Flur oder auf dem Sofa liegen zu bleiben. Dafür habt Ihr definitiv den falschen Hund ausgesucht.
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Falls es aber stimmt und unser Hund sich nicht in ein "normalhundgerechtes" Familienrudel integrieren lässt, tue ich weder dem Hund noch uns einen Gefallen. Die Konsequenz ist einen Menschen zu finden der den Anforderungen gerecht werden kann, damit auch dieser Hund zu einem erfüllten Hundeleben kommen kann.
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Sicher sollst Du nicht aufgeben, mit viel Training ist auch das meiste zu regeln, aber Du kannst sie nicht von der Art her umerziehen, sie ist und bleibt ein Aussie. Zudem wird das Training noch sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, als bisher.
Darüber müßt Ihr Euch einfach im Klaren sein.

Vielleicht, wenn Ihr in den Hund Training investieren mögt, habt Ihr ja Lust, mal ein Wochenende zu mir zu kommen.
Ich würde ein intensives Training mit Dir/Deiner Frau und Hund machen.
Schräg gegenüber von mir ist ein Rittergut mit günstigen aber schnuckeligen Ferienwohnungen. Wenn Ihr nicht allzuweit weg wohnt, könnt Ihr auch das Pferd mitbringen - wenn dann sollten alle Situationen durchgekaut werden - nur so macht es Sinn! Auf dem Rittergut sind auch Gastboxen für Feriengäste mit Pferd. Wäre also alles kein Thema. Ich könnte mit Deiner Frau ausreiten, und mir alles anschauen. Vielleicht könnt Ihr das als eine Art Urlaub betrachten?

Melde Dich mal, ich würde Euch wirklich gerne weiter helfen!

Liebe Grüße

Gesa + Borderbande

PS: Hier ist übrigens Landesbergen bei Nienburg (Nähe Hannover)

von
COUNTRYDOG Border Collie Rescue
Border Collie Schule


Thema: Auswege gesucht! Wie lange halten Nerven - wann muss der Hund weg?


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