|
|
Hallo, Bianca,
bei einem 5-monatigen Hund ist die wichtigste Phase, nämlich die Prägungs- und Sozialisierungsphase (bis 14. Woche) schon vorbei. Was der Hund da nicht oder falsch gelernt hat, lässt sich äußerst schwer korrigieren.
Da ich selbst seit Jahren Ausbilderin auf einem Hundeplatz bin (und die Teams nicht in Riesengruppen in der Reihe laufen lasse), weiß ich durchaus, wovon ich rede, wenn ich zu Beginn eines Erziehungskurses eine Bindung zwischen Hund und Hundeführer erwarte. Wenn nämlich noch überhaupt keine Bindung da ist, wird dir der Hund gar nicht zuhören und völlig durcheinander sein, weil er mit der erneuten ungewohnten Situation überhaupt nicht zurecht kommt. Gerade der Problemhund braucht also auch hier zuerst einmal eine Stütze in Form seines Rudelchefs, damit er alles Neue verkraften kann. Das ist die Basis jeglicher Erziehung.
Und wenn der Hund nun auch ein gefühlsmäßiges Team mit seinem Frauchen oder Herrchen bildet, wird er sich auch gerne erziehen lassen.
Ein Hund braucht nicht notwendigerweise andere Hunde. Sein Rudel ist der Mensch (auch wenn sie zusammen nur zwei sind). Und diese Bindung ist die allerwichtigste und für den Hund lebensnotwendigste! Erst an zweiter Stelle kommt das Leben und Spielen mit Artgenossen, wo sich der Hund auch einmal richtig austoben kann. Das würde ich auch bei jedem Hund empfehlen.
Mit 5 Monaten ist, wie gesagt, die wirklich entscheidende Zeit des Hundelebens bereits vorbei (siehe oben). Die 4-6 Wochen Zeit bis zum Erreichen einer gewissen Bindung sind insoweit nur ein ganz winziges Teilchen in seinem weiteren Leben, sind aber, was sein persönliches Rudel daheim angeht, momentan der wichtigste Grundstein.
Ich hoffe, dass du meine Ausführungen nun besser verstehen kannst.
Liebe Grüße
Andrea
|
