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Hallo,
ich bin gerade sehr happy, weil ich an Silvester einen Erziehungserfolg bei meinem normalerweise sehr ängstlichen und leicht panisch reagierenden alten (10 Jahre) Goldenmädchen hatte. Die Knallerei der vergangenen Jahre waren immer die Hölle für den Hund - er lies sich kaum beruhigen und rannte zwei Stunden bellend und jaulend, kombiniert mit hektischem Hecheln, durch die Wohnung. Nachdem ich zu allem Überfluß gestern mittag feststellte, daß ich kein Beruhigungsmittel für sie im Haus hatte, machte ich mich auf Schlimmes gefaßt. Also hab' ich mir einen kleinen Schlachtplan zurechtgelegt, und der hat so toll funktioniert, daß ich ihn posten möchte (zur Nachahmung wirklich empfohlen).
Zur Ausgangssituation: Der Hund hatte immer schon panische Schußangst. Ein kleiner Knall in ein paar Kilometern Entfernung reichte, um das Betreten der Stelle, an der sie den Knall gehört hatte, für Wochen nur mit einem "Bei Fuß" und an der Leine zu ermöglichen. Falls sie konnte, nahm sie reisaus und rannte nach Hause. Ansonsten ist sie sehr unterwürfig und lieb, sehr gelehrig und war mal ein prima Agilityhund.
Gestern abend knallte es bereits ein paar mal gegen acht Uhr abends, sie wollte wie üblich eine zehnminütige Bellaktion als Antwort starten (zumal die Nachbarshunde alle hörbar laut gaben). Das habe ich mit einem scharfen "Nein!" unterbunden, funktionierte. Wenn sie erstmal richtig gestreßt ist, funktioniert das normalerweise nicht mehr. Sie reagiert dann auf so zu gut wie gar nichts mehr, liegt zur zitternd und hechelnd, bellend und fiepend platt auf dem Boden. So weit kam es aber gottseindank diesmal nicht: Als es dann mit der Zeit gegen Mitternacht zu immer lauter wurde, hab ich sie neben mir ins Platz geschickt und jedes Gewinsel mit einem knappen "Ist ja gut!" (aber nicht mehr) und kurzem Kraulen kommentiert. Ging es in Bellen über kam wieder ein "Nein!" von mir. Blieb sie dann kurz ruhig, schob ich ihr ein kleines Leckerchen rein. Ich arbeitete die ganze Zeit weiter am Schreibtisch. Nach zwei Versuchen, eine große Bellaktion zu starten, hat sie sich tatsächlich einigermaßen entspannt und blieb hechelnd liegen. Weitere Futterbröckchen folgten natürlich. Irgendwann hat sie sich eingerollt und ist trotz einzelner verspäterer Kracher fest eingeschlafen.
Damit ist mir zwar das Feuerwerk und die Party entgangen, aber trotzdem: Ich bin stolz auf mein altes Mädchen! Und da sag mal einer, daß alte Hunde schlecht lernen.
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