|
Lieber Markus,
mir scheint, daß Du Dich ziemlich mit dem Thema SchH-Ausbildung auseinandergesetzt hast, obwohl ich hier
einige klärende Anmerkungen machen möchte: Du gehst anfangs auf den Begriff "Schutzhund" ein und verbindest
damit den Hund als ausgebildeten Beschützer, der lernt, im Ernstfall zuzubeißen. Leider ist der
Begriff "Schutzhund" für unseren Sport nicht eindeutig gewählt worden, besser wäre der Begriff Sport-/Schutzhund.
Die Ausbildung sollte von den Hunden ähnliches verlangen, wie die Diensthundeausbildung. Ob der ausgebildete Schutz-
hund seinen Besitzer im Ernstfall verteitigt, hängt wohl hauptsächlich von Hund und nicht von der absolvierten
Sport-Schutzdienst-Ausbildung ab. Das bedeutet, daß der Hund, der über entsprechende angeborene Triebe verfügt mit
oder ohne Ausbildung in entsprechenden Situationen gemäß seiner Veranlagung reagiert. Ich kenne einige Hunde, die nicht
im SchH-Bereich ausgebildet wurden, aber dennoch sehr wachsam und verteidigungsbereit sind.
Ich habe leider keine Zeit, hierauf intensiver einzugehen, kann jedoch mit Gewißheit sagen, daß meine Hunde trotz SchH-
Ausbildung nicht mehr oder weniger wachsam, etc., geworden sind. Daß mein Lebensgefährte unsere Hunde selbst figuriert,
bestärkt das ganze noch!
Bezüglich der Fährtenarbeit gilt ähnliches: Der Hund hat eine natürliche Veranlagung und lebt seine Triebe auch irgendwie
aus. Die Fährtenarbeit ist eine Möglichkeit, dem Hund im Rahmen seiner Veranlagungen eine Aufgabe zu bieten. Der Fährten-
geruch setzt sich aus menschlichen und pflanzlichen Duftstoffen zusammen; daß bedeutet, das hier nicht der "Hetztrieb" an-
gesprochen wird, wie beim Jagdhund, der -sobald er Wild wittert- hinterherhetzt.
Abschließend möchte ich erwähnen, daß allgemein Bereich Hundehaltung viel Negatives passiert. Sicherlich gibt es auch genügend
Leute, die Ihren Hund durch -teilweise bewußtes- Fehlverhalten zu unkontrollierter Schärfe bringen ... dazu braucht man jedoch
keine Schutzhundeausbildung.
Ich denke, daß viele Menschen und Hunde einen Großteil ihrer Freizeit mit Hundesport verbringen
und eine Menge Spaß dabie haben. Wie in allen Bereichen, gibt auch hier gewiß Negativ-Beispiele, aber die
lassen sich durch eine Menge positiver Erfahrungen wieder bereinigen.
Ich hoffe, Du hast hiermit eine andere Perspektive kennengelernt.
Viele Grüße,
Brigitte
|