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10.12.01 -- SteffiK

RE: Clickertraining-Frage/Steffi














Hi Nicole,

ich versuch's mal, aber ich wäre sehr froh, wenn dein abfälliger Unterton sich mal ändern würde?

Ich mache oft Denkübungen mit meinem Hund abends, weil ich im Wald wohne und abends nicht mehr weit spazieren gehe, und denke nicht, dass es für ihn absolut überlebensnotwendig ist, aus einem Eimer Strümpfen den mit dem Leckerli herauszufinden, oder den Lichtschalter zu betätigen. Also sieht er m.E. keinen Sinn darin, denn der, dass es für die Übung eine Belohnung gibt - also eigentlich im menschlichen Sinne eine "sinnlose" Übung. Für Dressur halte ich es im abwertenden Sinne aber nicht. Diese gemeinsame Arbeit stärkt die Bindung, ohne jedes Dominanzgehabe. Er arbeit ja auch gern mit mir. Ich weiß nicht, ob du Clickerhunde schon mal arbeiten gesehen hast, aber sie arbeiten alle konzentriert und eifrig. Scheinbar kann man also hier sagen, der Weg ist das Ziel. Ich denke eben auch einfach nicht, dass man hündische Ziele mit menschlichen Machenschaften erreichen kann. Wir leben in einer ganz anderen Welt (schon rein wahrnehmungstechnisch).

"im übrigen-was ist Spiel?Ist es einfach nur so,ohne Sinn?Oder erfüllt es einen Zweck?"

Ich habe nicht gesagt, dass die Belohnung sinnlos ist, sondern dass es die Übung sein kann, die vorangegangen ist - sinnlos im Sinne von ohne Sinn für den Hund.

"... daß die sogenannte Ressourcenverwaltung für den Hund beim Clickern nicht so wichtig sein kann,oder?"

Ich weiß nicht, wie du aus meinen Ausführungen darauf kommst, aber gerade dies ist der Hauptpunkt beim Clickern. Dass man deshalb z.B. auf gesundheitliche Aspekte nicht verzichtet, macht für mich auch einen Schwerpunkt aus. Ich denke, du kannst deinen Hund wahrscheinlich nicht frisch füttern, oder? Für mich reicht es aus, wenn meine Hunde bei der Hauptmahlzeit erst abliegen müssen oder absitzen, um mit Freigabe fressen zu dürfen. Das macht sie aber in unseren Übungen zu keinen schlechteren "Arbeitern", denn ich belohne nicht ausschließlich über Futter. Ressourcenverwaltung ist doch nur von Bedeutung, wenn der Hund die Ressource auch haben will. Wenn also z.B. für das Fußgehen die Freigabe zur Schnüffelstelle die Belohnung ist.

Ich weiß, dass du jetzt wieder mit wölfischem Rudel-Verhalten kontern würdest - warum schnüffelt er? M.E. gehört das aber zu dem, was ich am Hund noch Hund sein lassen muss. Wenn ich die Kontrolle über diese Verhaltensweisen habe, reicht das, ich muss sie nicht ständig unterdrücken oder übernehmen.

"Und wie erfährt der Hund durch den Clickerer Regelmäßigkeit und Konstanz?Durch den Click?Durch die gleichbleibende Belohnung?"

Scheint's hast du nur überflogen, was ich geschrieben habe, denn die Belohnung bleibt, wie eigentlich ausreichend betont, nicht gleich. Die Konstanz und Regelmäßigkeit im Clicken liegt darin, dass Click immer Belohnung bedeutet und immer, "das war richtig".

"Und warum hat er beim Clickern weniger Stress beim lernen,wenn ihm doch in den für die Clickerer unwichtigen Bereiche wie die Rangordnung eine ungeklärte Situation zugemutet wird?"
Wieso ist die Situation denn ungeklärt? Mit unserem Junghund clicker ich seit dem Welpenalter, und er zeigt keinerlei dominates Verhalten in dem Sinne, wie es hier oftmals propagiert wird - mir gegenüber. Dies ergibt sich aber aus der konstant positiven Arbeit. Wie er sich seiner Mutter gegenüber verhält, ist ein ganz anderes Blatt.

"Weiß ein gecklickerter Hund automatisch,wer für welche Aufgaben zuständig ist und für was er sich nicht interessieren muß?"
Clickern orientiert sich nicht an diesen Aufgaben, das habe ich in meinem letzten Satz nochmal deutlich gemacht. Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Clickern sich eben verstärkt an Lerntheorien orientiert, und NDler sich aus dem rein wölfischen Verhalten der Erziehung widmen. Am Ende ist es alles Obst, obwohl man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann.

Viele Grüße
Steffi


Thema: Clickertraining-Frage


 
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