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26.11.01 -- Juliane H.

RE: Schutzhund (positive/negative erfahrungen gesucht)Sören














Hi Sören,
sorry, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich habe am Wochenende kein Net zur Verfügung.

ich möchte hier zum Thema nochmal ein paar Fachleute zitieren:
Fedderson-Peterson aus Hundepsychologie (3. Auflage 2000):
Wehrhafte, angriffslustige Tiere sind sowieso nicht unproblematisch in der Haltung - auch wenn ihr Verhaltensrepertoure ungestört ist. Pudelbesitzer etwa können es sich leisten, einen unerzogenen, sehr ranghohen Hund zu halten. Bei einem Schäferhundbesitzer ist eine solche Haltung schlicht gefährlich.

Hunde mit niedriger Aggressionschwelle müssen ihren Menschen akzeptieren und sich von ihm leiten lassen. Ihre Angriffsbereitschaft muss in die rechten Bahnen gelenkt werden. Viele Schäferhund-, Rottweiler- und Dobermannbesitzer führen mit ihren Hunden aus diesen Gründen eine Schutzhundeausbildung durch. Es ist sicher als positiv
zu werten, wenn mit Hunden gearbeitet wird - im Sinne einer besseren Unterordnung und "Führigkeit".

Auch würde ich bei einem Schäferhund oder Rottweiler in Privathand bei der Ausbildung auf die s. g. Arbeit am Mann, also das Stellen und Verbellen und das Angreifen von Menschen, verzichten. Schutzhunde, die für Polizei oder Zoll Arbeit verrichten, müssen in dieser Weise ausgebildet werden, Privathunde mit guter Bindung an ihren Menschen "beschützen" diesen in der Regel auch so. Meiner Meinung nach wird bei den von vornherein schon wehrhaften Hunden durch die entsprechende Ausbildung der Bereich des Aggressionsverhaltens schlicht zu sehr betont, zu sehr geübt.

Zitat Gaveau, 1983:
Der Hund macht im Verlaufe der Ausbildung zum Schutzdienst die Erfahrung, dass aggressives Verhalten gegen den Scheintäter belohnt wird. Diese Belohnung besteht zum einen darin, dass er gelobt wird, zum anderen, dass er bei Kampfhandlungen stets die Erfahrung macht, dass er der Sieger ist.

Wie, wenn diese konditionierte, durch Belohnung verstärkte Handlungskette am falsachen "Objekt" an irgendeinem fliehenden Menschen abliefe??

Auf lange Sicht bewirkt die regelmässige Möglichkeit, aggressive Impulse zu entladen, eine Art Training der Aggression, dass Tier wird aggressiver. (Eibl-Eibelsfeld, 1978).

Hunde, die angriffslustig sind, eventuell noch auf "Angriff" dressiert wurden, bedeuten alleinegelassen eine Gefahr. Ein verantwortungsbewusster Halter, der den Hund beherrscht (ohne ihn zu unterdrücken) und ihn auch NIE unkontrolliert allein lässt, ist Voraussetzung für die Haltung eines Schutzhundes. Aber das Problem mit dem verantwortungsvollen Hundehalter ist sicher nicht leichter in den Griff zu bekommen als die sinnvoll gelenkte Zucht.

Das zum Thema Schutzhund aus Sicht der Wissenschaftler.

Juli
Thema: Schutzhund (positive/negative erfahrungen gesucht)


 
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