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Hallo Juliane,
im Sport ist es wie im "richtigen" Rudel... man braucht die Hunde, die ausgeglichen, nervenstark und belastbar sind, mit mittlerer Reizschwelle. Also keine Triebäffchen, die beim kleinsten Reiz sofort auf 180 sind... mit sowas bist du im Sport auch verloren. Die Rede war auch nicht von einer ÜBERSTEIGERTEN Aggression, sonder generell erstmal von einer "normal" vorhandenen... denn bei welchen Hunden ist das Aggressionsverhalten schon "normal" vorhanden und welche von diesen Hunden haben dann noch das Glück einen Besitzer zu haben, der davon weiß und die Aggression nicht vergeblich versucht wegzuerziehen sondern sie versucht auszulasten und sie als das zu akzeptieren was sie laut Lorenz nunmal ist: die Triebfeder des Lebens.
Aber wo Du das Beispiel Rudel anbringst. Das paßt sehr gut. Hier sind die Hunde in der Lage das vorhandene Aggressionspotenzial auszuleben: Durch die Jagd auf Beute, durch die ständigen Dominanzgesten in der Rangordnung, etc. Schau Dir mal die Filme an, in denen Wölfe jagen und fressen... da verstehst Du was Lorenz mit der Aggression als "Treibfeder des Lebens" meinte.
Und etwas anderes machen wir im Schutzdienst nicht: Jagen der Beute, fassen der Beute, tragen der Beute, verteidigen der Beute. Das ganze gekoppelt mit einer ritualisierten Aggression z. B. beim Verbellen (durch Aggression die Beute aufscheuchen) und das Abtreten an den Hundeführer (Rudelhöherer) der auch das Beute-machen einleitet (durch Hörzeichen Voran) bzw. durch Gehorsam das ganze Ritual leitet und lenkt....
Und hierbei kann man weder den ängstlichen Hund gebrauchen, der im Rudel die Jagd aufhalten würde, noch den überaggressiven oder stark dominanten, der sich bei Konflikt unter Umständen erstmal gegen den Hundeführer auflehnt... beides ist für die Jagd hinderlich....
In diesem Sinne
Viele Grüße
Sören
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