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Hallo Biggi,
Schönes Thema.
Meine Geschichte hat sich vor vielen Jahren (mind. 12)auf dem Bauernhof meines Onkels abgespielt. Seine (damalige) Freundin (jetzt Ehefrau)war eine Weile In der Nähe von Nürnberg und hat sich im Tierheim einen kleinen, dicken schwarzen Pudel geholt. Sie sagt er habe sie sich ausgesucht. Als sie zurückkam mit dem Viech hat er erstmal alle gebissen. Man durfte kaum das Zimmer betreten in dem er fraß, ihn kaum anfassen und baden schon garnicht. Nur bei mir hat er eine Ausnahme gemacht. Warum weiß ich nicht. Ich stand nicht sonderlich auf Pudel und als ich ihn das erste Mal sah, hatte er sich grade im Misthaufen gewälzt und sollte gebadet werden. Er stank furchtbar, war voller Flöhe, hatte verklebte Analdrüsen (rutschte deshalb ständig auf dem Hintern herum)und biß wild um sich. Also nicht so sympathisch.
Ich hab ihn dann gebadet, entfloht, ohne einen Biss. Danach waren wir unzertrennlich wenn ich meine Leute besuchte. Wenn ich in's Bett ging legte er sich vor meine Tür und knurrte jeden an, der ihn wegbringen wollte. Da er sich immer gerne im Misthaufen wälzte wollten ihn meine Leute nicht so gern im Haus haben. Später hab ich ihn dann heimlich mit in's Zimmer genommen. Cherry war der liebste und treueste Freund, der immer gerne mitkam, egal wohin. Ich habe ihn wirklich geliebt und war untröstlich daß es mir meine damalige Situation nicht erlaubte, ihn einfach mitzunehmen.
Er lebte sich sehr gut auf dem Bauernhof ein. Er biß niemanden mehr und knurrte auch keinen an. Man konnte wirklich alles mit ihm machen. Die Kinder nahmen im den Knochen aus dem Maul und stellten allerhand mit ihm an aber wenn es ihm zu viel wurde, ging er einfach weg. Er ging mit meinem Onkel Kühe holen und fuhr mit meiner Tante Einkaufen aber wenn ich kam, wich er nicht von meiner Seite. Egal, was ich grade machte.
Nun ist er schon lange tot aber ich denke noch oft an ihn (schnief). Leider habe ich sowas nicht mehr erlebt und manchmal denke ich, daß es eine solche starke Bindung nur einmal gibt. Aber die vielen anderen Geschichten lassen mich noch hoffen...Viele nachdenkliche Grüße
Katja
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