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Grüß dich Sandra,
wir machten im Sommer einen Ausflug zum Lake Arrowhead. Das letzte Stück ging es eine Rasestrecke bergauf mit gelegentlichen kleinen Einbuchtungen. Wir waren mit zwei Fahrzeugen unterwegs, in unserem Auto saßen zwei Erwachsene, zwei Kinder und vier Hunde. Plötzlich stieg die Temperaturanzeige und mein Mann entschied, noch lange bevor der Wagen zu heiß wurde, eine Parkeinbuchtung zu besuchen. Unsere Freunde, ebenfalls mit zwei Hunden unterwegs, jedoch keine Kinder, hielten hinter uns. Birgit holte ihre beiden Hunde aus dem Auto, ich leinte die beiden Kleinen an. Neben der Parkbucht ging es steil bergab, es reichte gerade mal für eine kleine Pinkelrunde. Der Wagen dampfte inzwischen aus allen Löchern, die beiden Männer standen ratlos vor dem Gefährt. Plötzlich tropfte etwas Brennendes aus dem Motorblock heraus, mir wurde ganz schlecht. Ehe wir uns versahen, fing der Wagen vorne zu brennen an. So schnell konntest du gar nicht nachdenken, wie die Flammen aus allen Löchern hervorsprangen. Kaum bemerkt, schon zogen Flammen aus den Kühlerschlitzen ins Innere des Fahrzeuges. Und das mitten im Sommer im knochentrockenen, brandgefährdeten Kalifornien. Birgit und ich mussten schnell handeln. Ohne nachzudenken drückten wir Sina, acht Jahre alt, und Monty, zehn Jahre alt, die vier Hunde nebst Leine mit einem schrillen "halt fest und pass auf" in die Hand. Seven und Duke waren noch im Wagen, jeder in seinem Kennel. Es musste schnell gehen, Leine in die Hand, Kennel auf, anleinen, raus! Wir konnten noch einige Gepäckteile aus dem Wagen schaffen, auch die Kennels von allen Hunden. Dann war nichts mehr zu retten.
Ich will damit sagen, dass man auch an so was denken muss. Fremde Menschen versuchen während eines Autounfalles deine Hunde aus dem Wagen zu retten. Seven hatte nur so ein Stülphalsband um, aus dem er während der Aufregung einfach rausschlüpfte. Birgit hatte ihn sofort wieder eingefangen, er kannte sie ja schließlich. Doch durch so eine Dummheit kann mehr Schaden angerichtet werden, als gerettet wird. Meine Hunde sind heute alle in Kennels im Auto untergebracht. Das Erste, was sie lernten, war, nur auf Kommando den Kennel zu verlassen, sodass man sie in Ruhe anleinen kann. Ob das während eines Unfalls klappt, weiß ich natürlich nicht.
Mina
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