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Grüß dich Nicole,
bei der Erziehung von Menschen geht es meist nicht anders zu als bei der Erziehung von Hunden. Unerwünschte Verhaltensweise werden ignoriert. Das schont deine Nerven und die Kriegsgebarden in der Nachbarschaft. Versuche in solchen Situationen deinen Hund zu dir zu rufen, mach dich interessant, lege ihn an die Leine und verzieh dich. Ein großer Hund kann einen laufenden Jogger sehr wohl am Wadl beißen und ich kann auch verstehen, dass ein zweimal derart gebissener Mensch sich schützen möchte. Du nicht? Es hat keinen Sinn, die Vorfälle in Frage zu stellen.
Falls du ein Mensch mit losem Mundwerk bist, rate ich zur Ironie. Tu wie erwartet, leine deinen Hund an, entschuldige dich für die Belästigung und versichere, dass du deinen Hund von der Gefährlichkeit von Joggern und deren unberechenbaren Handlungen unterrichten wirst.
Bevor du explodierst und dir überlegst, wie du zum Gegenschlag ausholen kannst, äh sorry, wie du deinen Hund vor dem Jogger schützen kannst, denke in eine andere Richtung. Wie kannst du so eine Situation vermeiden? Mach es dir zum Ziel, deinen noch sehr jungen Hund so auszubilden, dass du ihn jederzeit, jederzeit von einem anderen Hund, Menschen oder wegrennenden Tier abrufen kannst. Fang jetzt schon an. Lerne deinem Hund, dass du die Entscheidungen triffst und nicht er. Wenn er einfach losrennt, rufe und hole ihn immer (immer) zurück, lass ihn freudig neben dir sitz machen (Belohnung, viel Zusprache), erst dann erlaubst du ihm, zu dem anderen Hund oder Menschen nach Absprache zu laufen. Das alles ohne Druck oder Bestrafung. So lernt der Hund, dass er sich immer erst bei dir ein ok abholen muss.
Mina
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