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31.10.01 -- Rebecca Sartorius














Hallo! Das hier ist quasi die Fortsetzung: Was mir hier bei uns einfach stinkt, ist Folgendes: Wir wohnen nunmal in der Stadt, und da muß man seinem Hund beibringen, in Ruhe an Leuten oder Radlern oder angeleinten Hunden vorbeizugehen. Bekannte von mir haben einen Bauernhof, der Hund rennt dort den ganzen Tag frei, rundherum sind Felder, da stört es keinen, und der Hund läuft auch nie weit weg. Aber bei uns ist das anders. Ich fahre, wann immer es geht, mit Auto ins Grüne, um in Frieden laufen zu können, aber da ich zwischen 3 und 5x am Tag gehe, kann ich es nicht vermeiden, hier im Viertel (wo diese Idioten herumlaufen) zu gehen. Mich ärgert einfach, wenn mein Hund an der Leine läuft, ganz friedlich ist,ein freilöaufender ihn anfällt, daß ich dann den dummen Spruch zu hören bekomme:"Das liegt an der Leine!" Ich kenne auch Hunde, die an der Leine aggressiv sind, verlängerter Arm des Besitzers, etc., aber unsere Hunde waren immer lammfromm, auch an der Leine. Mein Hund geht angeleint durch Menschenmassen, er geht an Joggern und Radlern vorbei, an wilden, schreienden Kindern, er ist auch angeleint zu jedem Hund friedlich, und so lange es ging, war ich mit ihm fast täglich auf einer Wiese, wo 20 bis 40 Hunde frei liefen, alle Rassen, alle Größen, und er ist supergut sozialisiert. Das war mein vorheriger Chow auch. Natürlich stur und "bockig", eben wirklich eher wie Katzen, und kein Hund, der perfekt gehorcht, sich dressieren läßt, Chows sind totale Individualisten, und genau das finde ich so toll, aber das heißt ja nicht, daß sie "bösartig" sind. Ich habe nie freundlichere und gutmütigere Hunde erlebt, aber ich gabe sie eben auch als Welpe an alles gewöhnt, habe total viel über die Rasse gelesen. Viele Leute kommen mit dem Chow-Charakter nicht klar und Leute, die keine Katzen mögen, mögen oft auch keine Chows. Das sollte man sich vorher verdammt gut überlegen. Und es sind eben "Ein-Personen-Hunde", und sie sind mißtrauisch-distanziert bei Fremden. Aber meine Hunde haben nie nach einem Menschen geschnappt oder nur geknurrt, sie suchen selbst aus, wen sie mögen, eben wie eine Katze, und wenn man keine eigenwilligen, unabhängigen Hunde mag, dann muß man sich ja nicht ausgerechnet einen Chow kaufen. Was ich aber eigentlich schreiben wollte: Mein Hund ist an der Leine total lieb, und wenn ihn ein freilaufender Hund angreift, ich mir dann Sprüche anhören muß, ärgere ich mich total. Der freilaufende Hund war der aggressive, meiner war trotz Leine friedlich, und ich finde es zum Kotzen, wenn jemand alle Tatsachen verdreht. Ich weiß auch nicht, warum Leute ihre Hunde direkt an der Hauptstraße ableinen müssen, wo es lebensgefährlich ist, wenn sie wissen, der Hund haut jedesmal ab. Und dann wird der Jemand angemotzt, der gerade mit angeleintem Hund vorbeikam, aber ich muß ja wohl nicht um Erlaubnis fragen, bevor ich mit Hund losgehe. Ich muß sagen, der Hund meiner Mutter hat sich früher mit jedem Hund vertragen, auch mit Rüden, und er ist mit 5 Jahren im Feld bei Dunkelheit von einem freilaufenden Boxer richtig bedrohlich angefallen worden. Es war dunkel, man hörte nur Jaulen und Knurren, und meiner Mutter floß was Warmes über die Füße, sie wußte nicht, ob es Blut ist. Der Boxer sprang unserem Rüden sofort an die Kehle, und der junge Mann, der ihn holte, entschuldigte sich wenigstens und bekam den Hund in den Griff und hatte immerhin den Anstand, anzurufen, wie es unserem Hund geht, der zum Glück einen dichten Pelz hat. Nach dem Erlebnis war der Rüde meiner Mutter etwas vorsichtiger Fremdrüden gegenüber, und bei einem Spaziergang sprang ein Akita Inu über seinen Zaun, biß wieder unseren Rüden, daß es blutete, und die Besitzer entschuldigten sich nicht. Seitdem hassen die Rüden sich, und die Leute können ihn kaum halten. Dann wurde unser Hund von einem Rottweiler gebissen, der Mann fiel hin, ließ den Rüden los, und meine Mutter verletzte sich noch von dem Ansturm am Knie. Und letzten Monat lassen Leute ihren Terrier aus dem Auto, er beißt wieder unseren Rüden, und die Leute sagen lapidar:"Der war in der Hundeschule, der hat das noch nie gemacht!", hatten Angst vor dem eigenen Hund. Man wird etwas skeptisch, wenn man sowas dauernd erlebt, und der fast-Eurasier meiner Mutter knurrt jetzt aus Angst jeden fremden, großen Rüden an, weil er wirklich ein Trauma hat. Das Problem ist, obwohl das an sich kein Problem sein sollte, daß wir eben sehr oft und weit und lange gehen, und da steigt die Wahrscheinlichkeit, viel zu erleben, viele Hunde zu treffen, aber eben auch negative Sachen zu erleben. Und hier bei mir (meine Eltern wohnen nochmal weiter weg)gibt es nur den einen richtigen Weg, wenn man weit und lange gehen will, ohne ins Auto zu müssen. Ich gehe abends immer nochmal nach 23h mit meinem Hund, und da haben wir oft die Parks für uns, da bin ich schon richtig froh, mal meinen Frieden zu haben. Klar gibt es hier auch liebe Hunde und nette Leute, logisch, aber ich habe z.B. einen Mann mit Mops kennengelernt, der zu mir sagte:"Mein Hund ist hier so oft angegriffen worden, von richtig großen Hunden, er kann sich nicht wehren, und den Besitzern ist es egal!" Er hat richtig Angst, mit seinem Hund rauszugehen, er trifft sicher die Idioten, die auch ich immer treffe. Und weil ich manchmal drei oder vier Stunden mit Hund am Fluß wandere, steigt eben das Risiko, auch wieder solche Idioten zu treffen. Ich habe hier z.B. eine Bekannte mit Dobermann, die ständig beschimpft wird, was sie für einen "Killer" hätte, und als der Dobermann angegriffen und gereizt wurde, nur als Warnung schnappte, hieß es gleich:Ö"Da sehen Sie, wie böse Ihr Hund ist!", dabei hat der Dobermann nur auf den anderen Rüden reagiert, der ihn provoziert hat. Ich werde immer mehr den Verdacht nicht mehr los, daß es bei uns eine beschissene Hundeschule geben muß, das ist ja kein geschützter Begriff, weil viele der Hunde, die Radler jagen, andere Hunde angehen, sich hier unmöglich gebärden, trotzdem in der Hundeschule waren. Dann heißt es:"Der war aber in der Hundeschule, der hat das geübt!", wenn der Hund gerade wieder einen Jogger verfolgt oder einen angeleinten Hund knurrend verfolgt. Ich finde, schlechte, verantwortungslose Hundeschulen können auch verdammt viel Probleme anrichten. Die Frau mit der Golden-Retriever-Hündin z.B. denkt, ihre Hündin könne alles. sei perfekt, weil sie eben in der Hundeschule war, und wenn der Hund abhaut, über die Straße rennt, fremde Leute anspringt, die Angst haben, kleine Hunde jagt, dann lacht sie und sagt:"Aber wir waren in der Hundeschule!" Das kann ja wohl nicht wahr sein. Und daher könnte es auch kommen, daß ich hier so geballt solche verantwortungslosen Besitzer mit "merkwürdigen" Hunden treffe. Es muß ja eine Erklärung dafür geben. Ich persönlich halte nicht so viel von Hundeschulen, womit ich hier keinen angreifen will, es gibt sicher sehr gute, und es muß jeder selbst entscheiden, ob er hingeht, ich würde mit meinen Hunden nicht hingehen, ich sehe das einfach anders, und ich denke, das ist auch das Tolle hier am Forum. Jeder hat seine Meinung, seine Erfahrung, und für mich(subjektiv) ist das richtig, aber andere können es ruhig völlig anders sehen.Wäre ja öde, wenn jeder das Gleiche gut finden würde.
Tschüs!
  31.10.01   Rebecca Sartorius  


 
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