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Hallo Gudrun,
wie Du weißt, züchten wir Rottweiler im ADRK/VDH. Ich finde trotzdem Deine Auffassung nicht verkehrt, bzw. recht gut.
Zum einen bin ich wie Du absolut der Meinung, daß es in jedem Verband solche und solche geht. Das nur am VDH oder anderen Verbänden festzumachen würde den Punkt sicher nicht treffen. Auch mir erscheint es, daß bei vielen Züchtern nur wert auf die Optik gelegt wird. Da ist ein Rüde Klubsieger oder Bundessieger oder sonst was und schon läuft jeder zum Decken dorthin. So etwas ist absolut oberflächlich. Die Begleithundprüfung als absolutes muß vorzuschreiben (nicht nur bei den Gebrauchshunderassen) sollte wirklich zur Pflicht gemacht werden. Ich bin jedoch nach wie vor der Meinung, daß es notwenig ist eine Gebrauchshund-Tauglichkeit nachzuweisen. Dadurch läßt sich sehr gut der Charakter des Hundes erkennen, den man sonst u.U. nicht erkennen würde. Feige oder Aggressive Hunde können so von der Zucht ausgeschlossen werden. Natürlich wird gerade bei Züchtern, die auch Schutzhund-Sportler sind oft zuviel Wert auf Triebstärke gelegt. Zu triebstarke Hunde sollten, wie Du schon sagtest, nicht miteinander verpaart werden und wenn dies doch geschieht, dann sollten solche Welpen nur in erfahrene Hände abgegeben werden. Hier muß die Aufsicht verstärkt werden.
Inzucht ist eine Sache, der ich auch sehr negativ gegenüber stehe, zumal viel Züchter sich der Gefahren überhaupt nicht bewußt sind. Auch hier tut Aufklärung not.
Welpen, egal welcher Rasse, werden tatsächlich nur rassetypisch wenn sie von seriösen Züchter gezüchtet werden. Seriöse Züchter machen sich Gedanken über Blutlinien. Das heißt, sie kennen die Elter aus dem FF und nicht nur dies. Sie kennen die Geschwister und die Ahnen der Eltern, die Nachkommen der Vatertiere etc.. Ist dies erledigt, hat man zwar keinen Garantieschein, aber man hat das bestmöglichste getan einen vernünftigen Wurf zu erhalten. Gleiches gilt natürlich für die Intensität der ersten acht Lebenswochen. Fehler, die hier gemacht werden sind einfach nicht mehr zu beheben. Das Zauberwort heißt Sozialisierung. Ein genauso wichtiger Punkt ist die Auswahl der Käufer. Hier ist es bei den Rottweilern sicher noch viel wichtiger als bei Collies gute Käufer zu finden (obwohl natürlich jeder Hund ein Recht auf ein gutes zu hause hat). Der Kontakt vor der Abgabe und nach der Abgabe ist entscheidend.
Leider kenne ich Züchter, die sich viel zu wenig um diese Faktoren kennen. Sie kennen den Vater und die Mutter und das war es dann. Hauptsache die Eltern sind schön, egal ob die Blutlinie paßt oder nicht. Die Welpen werden nicht ausreichend sozialisiert und an nahezu jeden verkauft, der Interesse hat.
Hier sollte (sowohl beim VDH als auch außerhalb des VDH) mehr kontrolliert werden. Die Züchter müssen reglementiert werden und die Käufer genauso (Hundeführerschein etc.). Ich weiß das hört sich schlimm an, aber leider haben wir keine andere Wahl, sonst kommen die Hunde nie aus den Schlagzeilen und den Tierheimen heraus.
Viele Grüße
Heidi
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