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Liebe Anika,
wie die Leute dann reagiert hätten, weiß wohl keiner, außer die Leute selbst. Geh einfach mal davon aus, dass nahezu alle Leute, die nie einen Hund hatten, keine Ahnung haben, wie sie einem solchen begegnen sollen. Die neuerliche Kampfhunde-Debatte und -Hysterie tut einiges dazu, um vorhandenes Grundmisstrauen zu verstärken bzw. zur Angst werden zu lassen. Und unsere Hundis sind mitunter tatsächlich viel sensibler als man denkt, grad, was Angst betrifft.
Kleines Beispiel: Unsere direkte Nachbarin, eine sehr nette junge Frau um Anfang bis Mitte 30, hatte vor unserer Maxl immer schreckliche Angst. Diese Angst übertrug sie auch auf ihre beiden kleinen Kinder, was für uns eine Zeitlang auch ein ziemliches Problem war. Inzwischen hat sie mir erzählt, dass sie als Kind in Wien mal ohne jede Vorwarnung von einem (sogar angeleinten) Hund so heftig gebissen worden war, dass man die Narben bis heute sehr deutlich sieht. Natürlich erzählt sie das nicht jedem Hundehalter, der ihr auf der Straße begegnet, auchklar. Gestern sagte sie, dass ihr unsere Maxl von Tag sympathischer werde. Sie habe zwar immer noch schreckliche Angst vor Hunden, aber Maxl sei eben Maxl *freu*. Wir haben Monate (!) gebraucht, um dieses Ziel zu erreichen. Prompt sind jetzt auch die Kinder viel gelassener. Maxl hatte all das alles sehr genau mitbekommen. Als Welpe reagierte sie noch sehr naiv, indem sie umso mehr den Kontakt gesucht hatte, hochspringend natürlich *grrr*. Später, ab etwa 8 Monate, machte sie plätzlich immer einen großen Bogen um das Grundstück. Und jetzt, da die Angst der Nachbarin verflogen ist, trabt (nicht rennt, wie sonst) sie schwanzwedelnd hinüber und lässt sich verwöhnen, offensichtlich oberglücklich darüber, dass man sie auch in diesem Haus endlich mag.
Liebe Grüße von Angie
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