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Hallo Astrid,
da hast du dir ja was vorgenommen. Klar, dass er sich die ersten 3 Wochen 'nett' verhalten hat, was bleibt ihm denn auch anderes übrig in so einer neuen Situation? Nur hat er gerade ein recht schwieriges Alter zufassen, er wird im Kopf erwachsen und möchte das auch ausleben. Und wenn er zuvor noch in miesen Verhältnissen gelebt hat, wird er seine neu gewonnene Freiheit auskosten wollen. Und das wird er immer mehr versuchen durchzusetzen, je mehr sich ein und dieselbe Person um ihn kümmert, da meint er womöglich noch die Rangordnung klären zu müssen (vielleicht will er dich ganz für sich allein?).
Du kannst von Glück sagen, dass er sich anstandslos von dir anpacken und wegziehen ließ, es hätte auch ganz anders ausgehen können... Ich wäre bei einem Rüden in seinem Alter sehr vorsichtig mit dem was ich mir zutrauen würde.
Die Idee mit der Flexileine schlag dir bitte ganz schnell aus dem Kopf, das ist bei so einem Hund Mist. Stell dir vor, er will auch mal unerwartet auf einen anderen Hund losgehen, das dann aber mit 10 Meter (5von hinten und 5 nach vorn) Anlauf, wie willst du diesen Hund dann noch halten mit so einer Strippe???? Solange dieser Hund nicht zuverlässig erzogen ist, gehört er an eine max. 2 Meter-Leine, schön stabil (Schwachstelle Karabinerhaken)und ebenso stabil sollte das Halsband sein. Wenn du ihm den benötigten Freilauf bieten willst, dann lass ihn mit Maulkorb laufen. Das ist nicht nur zur Sicherheit Unbeteiligter sondern auch zu seinem eigenen Schutz. Stell dir vor was passiert, wenn es ihm in den Kopf kommt und er auf einen fremden Hund losgeht? Ich glaube nicht dass dessen Halter irgendein Verständnis für den Dobi und sein Freilaufbedürfnis aufbringen wird. Und für seine Vermittlungschancen wird sich das auch nicht gerade positiv auswirken. Zudem kommst du kaum in die Verlegenheit dir Gedanken darum machen zu müssen, wie man sich verbeissende Hunde am besten trennen könnte.
Nicht dass du meinst, ich hätte Vorurteile gegen Dobermänner, klingt ja vielleicht so. Ganz im Gegenteil, ich liebe diese Rasse, habe jede Menge Umgang mit ihnen und schon einiges mit ihnen 'mitmachen' dürfen. Deshalb empfehle ich dir mehr Vorsicht walten zu lassen und die Geschichte behutsamer anzugehen. Die neue Freiheit kann den Hund auch ganz schön überfordern, und Überforderung stecken Dobis schlechter weg als 'gemütlichere' Rassen, sie leben ihre Gefühle deutlich aus, nur nicht immer in angenehmer Form.
Gute Besserung für deine Hündin,
Gruß, Claudia
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