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Hi Melanie,
yo, ich hab auch Spaß an dieser Diskussion ;-)
Also... das Prinzip der Homöopathie ist ja die Similiregel. D.h. eine Arznei kann einen Kranken dann kurieren, wenn sie bei einem Gesunden ähnliche Beschwerden auslösen würde, an denen der Kranke leidet.
Digitalis (auch ein schönes Mittel für ein Beispiel*gg*):
Behandelte man ein gesundes Lebewesen mit Digitalis, so hätte dies zur Folge, dass sich die Schlagfolge seines Herzens verringern würde. Trotzdem gibt man gerade Kranken, die unter eben dieser Herzschlagverlangsamung leiden Digitalis in einer dem Krankheitsbild entsprechenden Potenz. Das Digitalis dient in solch einem Fall dann nicht dazu, den Herzschlag zu beschleunigen, sondern eigentlich dazu, den Körper darauf aufmerksam zu machen, dass in diesem Funktionsbereich etwas nicht stimmt und das er diese Dysfunktion regulieren sollte. Der Körper hatte sich sozusagen bis dahin an den 'falschen' Zustand gewöhnt und nicht angemessen reagiert. Man könnte es mit Schmerzen vergleichen. Genauso wie man leichte Rückenschmerzen bei Muskelverspannungen durch eine (weitere) Fehlhaltung vermeiden kann, gewöhnt der Körper sich auch in anderen Bereichen an Fehlfunktionen nimmt sie als 'normal' hin und reagiert nicht mehr mit Abwehr darauf.
Wenn aber zuviele Störungen auftreten, die der Körper nicht mehr ignorieren kann, kommt es zu massiven Beschwerden, die dann auch sehr vielseitig ausfallen können. Dann nützt es nichts, den Rücken vom Orthopäden wieder 'geradebiegen' zu lassen, denn die Ursache der Fehlhaltung ist dem Körper nicht mehr bekannt, sehr wohl aber noch vorhanden, so dass ziemlich schnell das alte Beschwerdebild wieder auftreten wird. Führe ich dem Körper aber die ursprüngliche Muskelverspannung deutlicher vor Augen, wird er auf die Verspannung wieder reagieren. Und genau dieses ist u. a. was die Homöopathie tut. Daher kommen auch die oftmals sogar erwünschten Erstverschlimmerungen nach Einnahme der Mittel. Sie zeigen, dass das Mittel richtig gewählt ist und der Körper beginnt seine Dysfunktionen zu regulieren.
Im Prinzip werden also durch Homöopathika keine Beschwerden direkt beseitigt, sondern eher noch gefördert damit der Körper sie aus eigener Kraft erkennt und in den Griff bekommt. Dadurch kommt es auch zu weit weniger Rückfällen als in der Schulmedizin, denn die Krankheitsbilder werden nicht einfach nur unterdrückt.
Nun wäre es ja blödsinnig, jemandem mit verlangsamtem Herzschlag ein 'Gift' zu verabreichen, welches in purem Zustand die Herzfrequenz noch weiter senkt. Also wird das Mittel verdünnt genommen, gerade mal so stark, dass es vom Körper wahrgenommen wird um ihn 'wachzurütteln'.
Man spricht ja eigentlich auch nicht von verdünnen im Sinne von verwässern, sondern von potenzieren. Wobei Potenzial = Leistungsvermögen und potenzieren = steigern, verstärken, mit sich selbst vervielfältigen. Das beschreibt viel besser was mit dem jeweiligen Wirkstoff geschieht.
Gruß, Claudia
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