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Hallo Oli,
also das ist ganz normal, dass Kara sich jetzt verunsichert fühlt, nachdem sie so angegriffen wurde. Tja, was kannst du jetzt machen?
Also nach Kid's erster Beißerei durfte er eine Woche nur an der Leine laufen. Da ging ich natürlich mit ihm dort Gassi, wo uns möglichst keiner begegnete, zumal er sogar vor Hündinnen Angst hatte. Er war auch total verunsichert, so dass ich meinen munteren "Wäller-Beller" nicht mehr erkannte.
Vor allen Dingen hatte ich, also sein Frauchen, die größte Angst vor einer erneuten Beißerei, deshalb gingen wir immer noch solo herum, auch als er längst wieder gesund war und normal laufen durfte. Doch als ich merkte, dass mein Hund dadurch immer unsicherer wurde (mein Verhalten übertrug sich natürlich auf ihn), dachte ich nach und ging mit ihm wieder bewusst unter Hunde. Zuerst "gingen" wir nur mit sozial verträglichen und bekannten Hunden, damit er wieder eine gewisse Sicherheit bekam. Das klappte auch ganz gut. Dann wagten wir uns wieder ins Getümmel auf der Hundewiese und nach etwa zwei bis drei Wochen war er "fast" wieder wie vorher.
Doch etwas hatte sich geändert bei ihm. Mir fiel auf, dass er ab dann aggressive Hunde gemieden hat. Er "sah" bzw. "roch" oder "spürte" das sofort. Hunde haben dafür ein Näschen! Bei diesen Kollegen machte er ab dann immer einen Bogen, und ging einfach um sie herum. Er provozierte sie nicht, er wirkte auch nicht ängstlich, er tat einfach so, als ob er sie ignoriert. Ehrlich gesagt finde ich sein Verhalten nicht schlecht. Besser als wenn er sie jetzt "angemacht" hätte...
Heute z.B. sind wir einem Rotti-Mix und einem Staff-Mix, beide liefen frei mit Halti herum, begegnet. Bei dem Rotti das übliche Schnupper- und Begrüßungs-Zeremoniell, bei dem Staff zögerte er und machte seinen Bogen um ihn. (Bei einer zweiten Beißerei wurde er mit Anfang dieses Jahres nämlich von einem einjährigen Staff direkt in die Achselhöhle gebissen. Wieder Vereiterung,TA, Antibotika, Knubbel nach innen, dann Knubbel nach außen (dickes Serom), Laufverbot usw. usw.) Ich finde es sehr intelligent von ihm, dass er sich jetzt so vorsichtig verhält. Es gibt auch Kampfis derselben Rasse, mit denen er spielt. Wahrscheinlich war der heutige Kampfi nicht so sehr freundlich...
Also Oli, mache nicht meinen Fehler und meide die Hunde zuerst. Das hilft deiner Kara nämlich nicht. Fange behutsam mit "lieben" Hunden an (bestimmt kennt ihr welche!) und dann langsam steigern. Evtl. hilft euch auch eine Hundegruppe, denn im Rudel fühlt sich Kara stärker.
Drücke euch beiden den Daumen, dass auch Kara dieses Erlebnis gut verarbeitet und wieder "normal" auf fremde Hunde zugehen kann.
Diese eine spezielle Hündin würde ich allerdings meiden, da ihr Herrchen ja - wie du jetzt weißt - dir keine besondere Hilfe sein würde, falls noch einmal etwas passiert.
Kara muss aber wieder sicherer werden im Umgang mit Hunden, das hilft ihr bestimmt am besten.
Alles Liebe von Petra und Kid dem Wäller!
PS: Ihr wart doch beim TA und habt den Biss gezeigt, oder ist es nur eine kleine Wunde?
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