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Hallo Sören,
Ich wiederhole nochmal mit meinen Worten, nicht, daß wir aneinander vorbeischreiben ;-)
Du übst also Druck aus (z.B. Leine ganz straff halten), um "Fehler" (z.B. legen) zu verhindern und wenn der Hund das gewünschte Verhalten (setzen) zeigt, läßt als "Belohnung" der Druck nach.
Habe ich das richtig verstanden?
Das wäre also lerntheoretisch gesehen negative Verstärkung (eine unangenehme Sache wird weggenommen, als Folge wird die Wahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht).
Ich habe dabei Bedenken, daß der dadurch für den Hund entstehende Streß den Lernprozeß unnötig verlangsamt, aber vielleicht kann ich das nicht richtig beurteilen, weil ich noch nie jemand sah, der das wirklich "kann". Meistens ist wohl leider das Timing der Leute, die meinen, mit Zwang zum Ziel zu kommen, einfach miserabel und der Hund wird einfach völlig unnötig gequält. (Den ethischen Aspekt lasse ich dabei auch mal außen vor.)
Was mir lerntechnisch gesehen bei dieser Methode außerdem nicht einleuchtet, ist folgendes:
Wenn der Hund die Handliung nicht selber ausführt, sondern sozusagen "gehandelt wird" lernt er langsamer, was er tun soll, als wenn er selbst aktiv ist.
Ich bemühe hier nochmal das Beispiel Autofahren lernen. Wenn mein Fahrlehrer mich mit noch mehr Theoriestunden beschäftigt hätte und mir alle Einzelheiten erklärt hätte, wüßte ich immer noch nicht, wie weit man die Kupplung zum Anfahren beim Schaltwagen kommen lassen muß...
Durch das selber fahren habe ich das aber recht schnell herausgefunden (vielleicht war ich da auch besonders begabt ;-))
Daß ich das nicht gleich im Berufsverkehrsinnenstadtstau üben mußte, spricht dafür, daß der Fahrlehrer die Lernanforderungen meinem Ausbildungsstand entsprechend gestellt und gesteigenrt hat :-)
Schönen Gruß,
Stefanie
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