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06.09.01 --
Tanja Valentin
Der beste Hund von allen!!! Oder: vielen Dank an alle, besonders an Pit und Claudia!
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Hallo an alle, die uns immer so lieb geholfen haben!
Viele werden uns kennen, an die anderen eine kurze Vorabinfo:
Wir, also:
- Rex, 11 Jahre, DSH, starker Angstbeißer, der bei allen Hunden, Katzen, fremden Menschen und hier insbesondere Kindern austickt und einen Heidenzirkus an der Leine veranstaltet und
- ich, Ersthundebesitzerin, die immer einen lieben Familienhund wollte und sich spontan in unseren Dicken verliebt hat,
wir kämpen nun seit einem Jahr um einen erträglichen Kompromiss zwischen Rexis Ängsten und Erinnerungen an seine schreckliche Vorgeschichte und den Anforderungen an einen Hund, der mitten zwischen Menschen lebt. Viele hier haben unsere Tiefs und unseren Frust miterlebt und stehen uns schon seit fast einem Jahr mit kompetentem Rat zur Steite und dafür will ich Euch hier auch einfach mal danken. Rexi dankt auch und zwar mit einer kleinen Geschichte:
Heute gehe ich mit meinem Hund (mittlerweile läuft er prima an der durchhängenden Leine) durch's Dorf und freue mich, dass es regnet: das heißt, wenig Leute, wenig Hunde, wenig Kinder und damit auch wenig Stress!
Und wie wir so um eine Ecke biegen, ist da auf einmal direkt vor uns der Supergau: eine Gruppe kleiner Kinder spielt trotz Nieselregen begeistert und lautstark am Straßenrand einer sehr engen Straße mit Bobbycars und Dreirädern und eine Katze - von den Kindern genervt - legt sich mitten auf der Straße ab!!! Mein erster Impuls war: UMKEHREN! Aber das wäre dann ein Riesenumweg gewesen und bei dem Wetter... Also gut, wir wagen es! Ich fasse möglichst unauffällig die Leine etwas kürzer und Rexi merkt zum Glück nichts davon (Danke Pit für den Tipp!) und gähne herzhaft, um Ruhe zu signalisieren (Hi Claudia!). Es stört mich inzwischen auch garnicht mehr, dass das ganze Dorf mich für chronisch schlafgestört hält... Als wir gerade auf gleicher Höhe sind - Rexi einem Panikanfall nahe aber tapfer - springt die Katze auf, rennen die Kinder laut rufend und spielend los und es entsteht um uns herum ein Chaos, das mich dem Herzinfarkt näher bringt! Im Gedenken an eure Worte widerstehe ich dem Impuls, die Leine straff zu nehmen, gähne erneut (diesmal schon deutlich verkrampfter) und mache ein zuversichtliches Gesicht, als Rexi mich - mit hoch aufgestelltem Pelz - verzweifelt anschaut. Mit erstaunlich ruhiger Stimme befehle ich "Schau her" und "Ruhe" und marschiere möglichst gleichmäßig tapfer weiter. Und mein Hund??? Zum ersten Mal in seinem Leben spring er nicht in die Leine und macht einen Riesenzirkus sondern geht einfach weiter - den Blick fest auf meine Jackentasche gerichtet!!! Alle paar Zehntelssekunden geht ein flackernder Blick zu den Kindern aber er kehrt sofort zu mir (oder besser meiner Jackentasche) zurück.
Als wir vorbei waren, habe ich den Hund so begeistert gelobt, dass eine Frau, die grade ihren Mülleimer rausbrachte, extra stehenblieb, um uns anzustarren. Und natürlich gab es den Jackpot: alles, was die Jackentasche hergab (bis auf ein Notfalllecker für den Rückweg...).
Für andere ist das sicher eine ganz einfache Sache, nicht der Erwähnung wert: ein Hund geht relativ friedlich an Kindern und einer Katze vorbei, na und??? Für uns war es eine Riesensache und ehrlich: ich hatte Tränen in den Augen vor Freude und Ungläubigkeit!!! Natürlich heißt das nicht, dass es jetzt immer so geht, aber es gibt mir nach all den Problemen der letzten Monate den nötigen drive um weiterzumachen und gibt mir die Sicherheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Sagt selbst, habe ich nicht den besten Hund von allen????
Liebe Grüße und vielen Dank an alle, die uns immer so toll geholfen und Mut zugesprochen haben!
Tanja und Rexi
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