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31.08.01 -- fetzer

RE: Schleppleine!?














Hallo Bianca,

Manchmal (oder meistens) ist es schwer, etwas so auszudrücken, wie es gemeint ist.

Wahrscheinlich hast Du, wenn Du Machtkampf, Macht etc. liest ein Bild von körperlicher Gewalt vor Augen, was aber nicht nicht unbedingt gemeint sein muss und ich hatte auch an keiner Stelle des Berichtes den Eindruck, dass da etwas mit Gewalt oder so vorgeschlagen wird.

Man kann auch einen Machtkampf führen und gewinnen, ohne den Hund zu verärgern, verängstigen, anschreien oder auch nur den leichtesten Klaps zu geben, einfach nur mit Konsequenz und überlegenem Handeln.

Ich stelle mir vor, dass Du unter heranziehen das Bild vor Augen hast, wie ein Hund sich sträubt und gegen seinen Willen über den Boden geschleift wird. Ich habe keine Ahnung vom Angeln aber wenn ich Angelschnur höre, dann habe ich dabei ein Bild von einem dünnen Band mir eine Forelle dran vor Augen, das bei schon verhältnismässig leichtem Gegendruck reissen würde.
Es kann sich also nur darum handeln, dass man dem Hund richtungweisend und auch ohne Ruck, denn dann würde die Leine reissen, den (schwachen) Anstoss gibt, das KOMM auszuführen.
Ich werde mir auf alle Fälle diesen Tip merken, wenn ich nochmal einen Hund von Anfang an zu erziehen habe weil ich nämlich bisher mit dem mich aufreibenden Einfangen gearbeitet habe.

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man solche Übungen nicht in dem Moment macht, wo der Hund hinter irgendwas herrennt sondern gezielt strörungsfreie Orte aufsucht. Mit viel Glück findet man sogar eingezäunte Werksgelände oder Hinterhöfe.

Und solange ich mir nicht sicher war, dass er hundertprozentig kommt, habe ich in freier Wildbahn darauf verzichtet, ihn mit KOMM zu rufen und ihm so die Möglichkeit genommen, den Machtkampf zu gewinnen. (Der Rudelführer zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass er sinnvolle, ausführbare Kommandos gibt und ein vom Hund nicht ausgeführtes Kommando war ein sinnloses)

Wahrscheinlich ist Deine Vorstellung von UO ebenfalls mit Gewalt verbunden, wobei das eine mit dem anderen absolut nichts zu tun hat, wenn Du von verstörten Hunden sprichst.

Machen an Turnieren teilnehmende Hunde auf Dich einen verstörten Eindruck? Voraussetzung für die ist die BH-Prüfung. Oder wie verstört wirken Blindenhunde, jagdlich eingesetzte Jagdhunde, die ohne Leine rumlaufen?

Ich lasse meinen Hund frei laufen und auch hinter Kaninchen herlaufen weil ich ihn dazu erzogen habe, auf meinen Ruf sofort zu folgen und nicht erst, nachdem der Jäger ihn erschossen hat.

Du schreibst

Hunde sind Opportunisten und tun das, was ihnen gut tut und was sie zum Erfolg führt!

Wenn Hunde Opportunisten wären, würden Sie nicht nur manchmal auf ein KOMM nicht reagieren, obwohl sie wissen, dass Gehorsam Belohnung bringt. Und wenn ein Hund wüsste, was ihm gut täte, würden nicht so viele Hunde überfahren werden, im Eis einbrechen oder Giftköder fressen. Für manche Hunde führt der Ungehorm zum Erfolg des Kaninchenjagenkönnens.

Ein Hund ist ein Kind, unmündig, der HF ist für seine Sicherheit verantwortlich und deshalb dafür verantwortlich, dass der Hund hundertprozentig gehorcht - in jeder Situation und sofort. Auch wenn die Konsequenz (jeder Befehl muss unmittelbar ausgeführt werden) die dazu aufwendet werden muss, viel Mühe kostet.

Vielleicht würdest Du das mit dem unbedingten und sofortigen Gehorchen etwas anders sehen, wenn vor Deinen Augen ein Hund überfahren wird, weil er dem STOP seines HF nicht sofort Folge leistete.

Viele Grüsse
Uli
Thema: Schleppleine!?


 
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