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29.08.01 -- KC

Welpen auf Autobahn aus Fenster geworfen














Rosenheim/Bayern, 28.8.01

Auf der Inntalautobahn warfen die Besitzer ihre beiden Welpen einfach bei hoher Geschwindigkeit aus dem Autofenster. Am Irschenberg fand man eine Katze, an einem Baum festgebunden. Bei der Raststätte in Brannenburg musste ein Mitarbeiter des Tierheims Ostermünchen ausgesetzte Katzen einfangen. Schicksale von Haustieren, deren Herrchen und Frauchen die Nase voll haben.


Immer wieder werden Tiere, die nicht mehr ins Leben ihrer Besitzer passen, ausgesetzt. Auch Geldstrafen halten offensichtlich davon nicht ab. Meist kommen die verstoßenen Tiere in ein Tierheim. Die Versorgung der Grundbedürfnisse der Tiere ist dort zwar gewährleistet, aber es fehlt an Zeit und Liebe. Wenn die verstoßenen Tiere Glück haben und sie nicht in die Hände eines Tierfängers fallen oder im Versuchslabor landen, werden sie gefunden und ins Tierheim gebracht. «Oft sind die Tiere ausgehungert, haben Wunden oder Krankheiten und sind verwahrlost, wenn sie hier ankommen», berichtet «Katzenmami» Barbara Bast aus dem Tierheim Ostermünchen. Die «armen Kreaturen» müssten erstmal wieder aufgepäppelt werden, bevor man sie an neue Besitzer weitervermitteln könne. Besonders viele Tiere kämen in den Ferien ins Heim. «Bis jetzt sind schon zehn bis zwölf Katzen bei uns abgegeben worden, aber das steigert sich noch, je länger die Ferien andauern,» so Bast. «Dass Tieraussetzungen mit 50000 Mark bestraft werden, schreckt die Besitzer nicht ab. Ihr Vergehen müsste hieb- und stichfest bewiesen werden und auch dann bestimmt der Richter das Strafmaß», klagt Eberhard Michna, der Leiter des Fürstätter Tierheims.

Im Gegensatz zur «Katzenmami» in Ostermünchen kann Michna jedoch keinen Anstieg der abgegebenen Tiere in der Urlaubszeit bemerken. «Dann hätten die Leute von Januar bis Dezember Urlaub», kommentiert er die Tatsache, dass pro Tag mindestens drei Tiere bei ihm landen. Von 100 eingelieferten Hunden seien meist nur 15 bis 20 wirklich ausgesetzt worden. «Viele Leute setzen eine Annonce in die Zeitung oder hängen Suchplakate auf, aber sie denken meist nicht dran, dass ihr vermisster Freund im Heim abgegeben wurde», so der Leiter des Heims, in dem rund 250 Tiere untergebracht sind: Hunde, Katzen, Enten, Vögel, Hasen, Gänse, Hühner, eine Krähe, Ponys, ein Geißbock, eine Geiß und sogar Affen sowie Waschbären haben im Heim ein Übergangszuhause. Die optimale Unterbringung sei es natürlich nicht. «Ein Hund beispielsweise braucht viel Liebe und Zeit. Hier können wir eigentlich nur seine Grundbedürfnisse versorgen», sagt Michna. Besonders viel Zuwendung bräuchte der drei bis vier Monate alte Mischlingswelpe «Jenny». Sie wurde erst vor ein paar Wochen ins Heim gebracht. Man fand sie an einem Baum angebunden. Das Tierheim bietet auch die Vermittlung von Tieren an, sowie die Möglichkeit, sie den Urlaub über in Pension zu nehmen.



Lübecker bietet 200 Mark Belohnung für Hinweise auf gewissenlose Tierhalter
http://www.ln-online.de/Nachrichten/Lokales/luebeck__560308.htm
Die Ferien neigen sich dem Ende zu - und das Lübecker Tierheim ist voll. 20 Hunde und 150 Katzen wurden in diesem Sommer ausgesetzt.

"Gordon" ist ein gepflegter Schäferhund-Mischling, ein schönes Tier, das seine Besitzer vermissen müssten. Tun sie aber nicht: Der Hund wurde Anfang Juli von der Polizei in Sereetz aufgegriffen und befindet sich seither im Lübecker Tierheim, ohne dass jemand nach ihm gefragt hätte . Er ist offenbar ausgesetzt worden.

Wobei "Gordon" nicht wirklich "Gordon" heißt. Jedes Tier bekommt von den Tierheim- Mitarbeitern einen "Übergangsnamen". Viele Namen sind das in diesem Sommer: Seit Juni wurden in Lübeck 20 Hunde ausgesetzt, berichtet Tierheim-Leiterin Kerstin Lüthge (37). "Im Sommer 2000 waren es 16 Hunde", sagt sie. Die Zahl der ausgesetzten Katzen sei unverändert geblieben - unverändert hoch. 150 Katzen hat das Tierheim in diesem Sommer aufgenommen.

Die Hunde laufen meist frei irgendwo in Lübeck herum, wie Terrier-Mix "Helen", die Ende Juni in Eichholz entdeckt wurde. Einige werden vor dem Tierheim angebunden, wie vor zweieinhalb Wochen "Otto", ein Jagdhund-Mischling. Aber es gibt auch grausame Fälle. "Ein Yorkshire-Terrier wurde ins Gestrüpp an der Straße geworfen", berichtet Kerstin Lüthge. "Der Hund war abgemagert, hatte Geschwüre und kaum noch Fell. Er musste eingeschläfert werden." Mehr Glück hatte ein tauber und blinder Pudel, der aus dem Kanal gefischt wurde: Für ihn fand sich ein neues Frauchen.

Katzen werden meist nach längerem Herumstreunen ins Tierheim gebracht. In diesem Sommer hat aber auch jemand in Lübeck fünf drei Tage alte Katzenkinder in einen Mülleimer geworfen. "Diese Tiere sind schwer durchzubringen", weiß Kerstin Lüthge, "aber wir haben in diesem Fall eine Katzen-Amme gefunden."

An verantwortungslose Halter sei kaum ranzukommen, erklärt Ellen Kloth (40), Vorsitzende des Vereins Tierschutz Lübeck. Unterstützung kommt vom Lübecker Manfred Quandt (69), der 200 Mark für Hinweise bietet, die zur Ermittlung der jeweiligen Halter führen. "Diese Menschen müssen bestraft werden", meint Quandt.

"Wir sind auf Hilfe und Tipps angewiesen, etwa von Nachbarn, die die Hunde wiedererkennen", so Ellen Kloth. Identifizierte Halter würden auf jeden Fall angezeigt. Das Aussetzen von Tieren gelte aber nur als Ordnungswidrigkeit und werde nur mit einer Geldbuße geahndet, sagt die Vereinsvorsitzende. Diese Geldbuße könne zwar theoretisch bis zu 50. 000 Mark betragen, läge aber in der Praxis wesentlich niedriger, falls sie überhaupt verhängt werde. "Bis nach den Herbstferien wird die Zahl der ausgesetzten Tiere ansteigen", schätzt Kerstin Lüthge, "erst im Winter nimmt das ab." Bis dahin werden sich die Tierpfleger noch eine Menge neuer Namen ausdenken müssen
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