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14.08.01 -- Cessi

RE: TIERHEIMELEND- an Bine und Barbara














Liebe Bine, liebe Barbara,

genau wie für Euch spielt es für mich keine Rolle, WOHER der Hund - egal ob Rasse oder Mix - kommt, mich interessiert viel mehr die Frage, WARUM er im Tierheim gelandet ist. Die wenigen echten Notfälle, die z.B. durch Tod des Besitzers oder eine persönlichen Notlage verursacht werden, können angesichts der Unzahl von Hunden, die durch MENSCHLICHES VERSAGEN dort ihr Dasein fristen müssen, als absolute Minderheit gelten.

Wie Du richtig sagst, Bine, es liegt an jedem Einzelnen von uns, was zu tun, und nur so können wir Resultate im Tierschutz erzielen. Aber wo damit anfangen ? Bevor ich mir also Gedanken darüber mache, ob nun ein deutscher oder ausländischer Hund gerettet werden soll, MUSS ich mir auch vor Augen halten, daß z.B. in verschiedenen asiatischen Ländern Hunde nach qualvollem Tod schlicht und einfach von MENSCHEN (!) aufgefressen werden ! Nicht genug damit, sie werden auch noch extra dafür gezüchtet (s. Bernhardiner als Fleischproduzenten !) Ich kann also nicht ALLE Hunde dieser Welt retten, aber jeder EINZELNE gerettete Hund steht stellvertretend für alle anderen, die mißachtet und gequält wurden und einen sinnlosen Tod sterben mußten.

Was ich aber tun kann, ist, in meinem ganz persönlichen Umfeld Aufklärung zu leisten, Kastrationsempfehlungen zu geben und jede unnötige VERMEHRUNG zu verhindern, um denen, die schon einmal da sind, eine 2. oder (leider auch eine 3.) Chance zu geben, doch noch ein würdiges Leben zu führen, bevor auch bei uns wegen Überfüllung der Tierheime und Notauffangstationen Hunde eingeschläfert werden ! Und es ist ja nicht so, daß es dies bei UNS nicht auch schon gegeben hätte - wer denkt schon noch an die armen "sog. Kampfhunde" von Hamburg ?

Was Deine Ausführungen zur Rassehundezucht angeht, liebe Bine, kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen und habe dem nicht mehr viel hinzuzufügen. Dazu fällt mir nur noch ein, daß bei vielen Rasseverbänden die Mehrzahl der Züchter aus "Einmalzüchtern" besteht, die eigentlich nur einen Ableger ihres geliebten, "einmaligen" Hundes haben wollen, aber mit Rasseverbesserung und Erhaltung von Kulturgut hat DAS nichts zu tun ! Aber immerhin geschieht dies unter der Kontrolle eines Zuchtverbandes, so daß zumindest die EINFACHSTEN Grundbedingungen einer verantwortungsvollen Zucht erfüllt werden.

Ja, auch ich habe bei meinem Besuch in den USA die Damen der besseren Gesellschaft vor den Zoogeschäften stehen und um ein neues Zuhause für Streuner und Tierheimhunde betteln sehen. Und es hat mir die Tränen in die Augen getrieben, als ich feststellen mußte, daß es sich fast nur um Welpen und junge Hunde handelte. Und über das Engagement von Rassezuchtvereinen in Deutschland für diesen Zweck kann ich nur schamhaft schweigen ...

Wenn ich also lese, mit welch bodenloser Naivität hier die Vermehrung von 2 nicht einfach zu haltenden Rassen aus niedrigsten finanziellen Beweggründen toleriert, und auch noch jedem locker zugestanden wird, doch von seinem EGAL-WAS-Hund nur "so mal" Nachkommen zu erzeugen, dann kann ich das nur als brutalen Egoismus bezeichnen, der nichts, aber auch gar nichts mit Tierliebe zu tun hat.

JEDEM, der eindeutige Vermehrer für nicht so schlimm findet, der auch nicht bereit ist, geeignete Maßnahmen mit empfindlichen Strafen für solche Hundeliebhaber, Engament der großen Rassehundevereine und ein vernünftiges Heimtierzuchtgesetz zu fordern, kann ich nur nochmals sagen :

AUCH DAS WEGSCHAUEN UND DIE GEWISSENLOSEN ABNEHMER SOLCHER HUNDE VON DUBIOSEN ZÜCHTERN FÖRDERN DAS TIERHEIMELEND !

Cessi

Thema: TIERHEIMELEND


 
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