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Böblinger Bote, Mai 1997:
"Bärenfell" aus dem Schlaf gerissen
Stuttgart - Ein riesiges, schwarzbehaartes Tier, das wie tot auf dem Gehweg an der Lothringer Straße in Zuffenhausen lag, rief am Sonntag eine Polizeistreife auf den Plan. Eine besorgte Nachbarin hatte mitgeteilt, dass vor ihrem Haus ein Vierbeiner ausgestreckt läge und sich nicht mehr rühre. Die Polizei fürchtete ein kapitales Verbrechen - möglicherweise ein gestohlenes Schwarzbärenfell - und suchte den vermeintlichen Tatort auf. Falscher Alarm. Das Tier, es entpuppte sich als schläfriger, aber lebendiger Neufundländer, empfand den ungebetenen Besuch als störend. Gelangweilt registrierte es die Ordnungshüter und senkte den Kopf, als die Polizisten um Audienz baten. Seine Majestät aus Halifax geruhte, die Sonnenstrahlen zu genießen. Ein Standortwechsel war kein Thema. Der Hundehalter kam hinzu und erklärte, dass der Neufundländer seinen sonntäglichen Morgenschlaf halte. Erst nach inständigen Bitten seines Herrchens trottete das "Bärenfell" zurück ins Haus.
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Bremen, 1992:
Liebestoll und ganz clever
Bremen - Ein liebestoller Neufundländer hat in Bremerhaven-Grünhöfe mittags eine Wohnung gestürmt und dabei einen Schaden von etwa 500 DM angerichtet. Wie die Polizei mitteilte, wollte das "grosse Fellbündel" zwei Hundedamen in einem Mehrfamilienhaus besuchen. Dabei entwickelte der stürmische Kavalier eine erstaunliche Raffinesse. Zunächst wartete er im Eingang auf der Strasse, um mit einem Bewohner ins Haus schlüpfen zu können. In der dritten Etage, wo die Hündinnen lockten, musste er auch längere Zeit lauern, bis sich die Tür öffnete. Bei seinem Galopp durch die Wohnung riss er eine Stereoanlage und einen Blumenständer um, bevor ihn das Herrchen der Hündinnen im Badezimmer einsperren konnte. Den Polizisten, die ihn abholten, leistete er keinen Widerstand. Er musste vorübergehend im Tierheim untergebracht werden, weil sein Herrchen nicht zu Hause war.
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Lüdenscheid - Wenn der Zirkus kommt, dann kommen auch starke oder besonders biegsame Artisten - und natürlich exotische Tiere. Deshalb war es für eine Lüdenscheiderin, die mit ihrem Wauwau im Bereich Grebbecke spazierenging, zwar eine Überraschung, aber immerhin eine erklärbare: In 20 Metern Entfernung lief ihr doch tatsächlich ein leibhaftiger schwarzer Bär über den Weg. Die Polizei rückte gleich mit mehreren Streifenwagen aus, um das Tier zu suchen. Als oberster Bärenjäger gesellte sich Förster Fritz G. hinzu, und im Stoßtrupp - zwar nicht mit Bärentöter, aber dafür mit Maschinenpistole im Anschlag - ging es auf die Pirsch. Und tatsächlich: Große Fußspuren im Waldboden. Die Spaziergängerin spinnt also doch nicht. Ein Polizist sagt: "Ich habe einen riesigen Hund zuhause. Diese Spuren hier sind dreimal größer als die von meinem Hund." Aber erstmal zum Zirkus! Die wissen bestimmt, wie man den Bären einfängt, ohne ihn gleich in Wildbret zu verwandeln. Und außerdem gehört er ja auch zu denen, dann können die wenigstens mitsuchen. Das Aha-Erlebnis war allerdings bemerkenswert. Die Artisten waren perplex. "Wir haben gar keinen Bären." Also noch einmal Trapper spielen! Rein in den Wald und Spuren suchen. Nur: Inzwischen goß es wie aus Eimern, der Regen spülte die Bärenfährte einfach weg. Dafür kam ein patschnasser Mann mit seinem Hund - einem riesigen bärenstarken Neufundländer - zwischen den Bäumen hervor. "Ja, ja" berichtete er verdutzt den verhinderten Bärenjägern, "vor einer Stunde sei er hier heruntergegangen, nun sei er auf dem Rückweg." Na immerhin: Entwarnung. Eine wilde Fabel? Nein, wirklich passiert, und zwar vorgestern zwischen 18 und 19 Uhr.
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