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03.02.00 --
Maico Schulz
Re: Äpfel + Birnen...
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Im Artikel «87cphs$tap$1@bnvserv.bnv-bamberg.de», 'Razzo' «razzo@gmx.de»
schreibt:
Hiho Bianca,
Wie Paul schon sagte, der Musher war selbst ziemlich fahrlässig... Hätte alles
nicht sein müssen.
Hm, vielleicht als Prophylaxe. Bevor die NfP die Hunde vermittelt, gibt es eh
noch mal längere intensive Gespräche mit den Interessenten, und da wird auch
auf jeden Hund explizit eingegangen. Das läßt sich meist nicht anders machen,
weil eh jeder dieser Hunde so seine Vorgeschichte hat und diese versuchen wir
den Leuten zu erläutern.
Alles über die Hunde wissen wir in der Regel auch nicht.
Weils Österreich ist? ;-)
Ich kenne keinen Husky, der für sowas etwas taugt. Viele haben echt schon
Probleme mit der BHP. Mag auch daran liegen, das ich eher unter Mushern
verweile und dort beim Wort 'Begleithundeprüfung' nur ein lakonisch breites
Grinsen auftaucht. Und man sofort wieder über anderes redet.
Ich finde es schön, wenn es klappt. Leider habe ich bislang die Erfahrung
gemacht, das es in der Regel aber nicht funktioniert. Mein Leonid etwa konnte
bis in die Flegelphase prima frei rumflitzen, und sein Gehorsam ist auch heute
noch vorhanden - Vorraussetzung: Kein Wild ab der Größe eines Eichhörnchens.
Aisha (die ich erst später bekam) dreht bei jedem Wild sofort am Rad, und dann
steigern sich beide in ihre Jagdleidenschaft noch hinein.
Ganz simpel: (Beim Spazieren) In dem Moment, wo Aisha und Leonid auf das
Programm 'Wild? Geil! Fangen!' umgeschaltet haben, bin ich für die zwei wie
nicht present. Da ist es vollkommen wurst, ob ich mich auf beide werfe und
einen Nackenbiß simuliere oder wie ein Halbidiot beide anschreie. Das einzige,
was mir da übrig bleibt und auch hilft ist, beide so schnell wie möglich zu mir
zu ziehen, sie möglichst kurz zu nehmen und beide etwa 10 - 15 min beruhigen.
Das Beruhigen sieht so aus, das ich solange ruhig auf beide einrede, bis sie
mir wieder zu hören. Und dieses Zuhören und Aufpassen kommt eben erst nach etwa
10 Minuten.
Solange sie aber auf 'Jagd' umgeschaltet haben, kann sie kein Leckerli oder
sonstwas davon ablenken. Auch kein anderer auftauchender Hund usw...
Anders aber beim Training. Sehen sie da Wild, verschärft sich halt das
Renntempo, was ich aber durch Bremsen wieder normalisiere. Wahrscheinlich (so
vermute ich es) kommt es dann zu einer viel schnelleren Beruhigung, weil sie
das Laufen eh mit einem Jagen gleichsetzen und so recht schnell wieder im
normalen 'desire to walk' sind. Aber auch hier gilt: die Hunde sind während des
Rennens in einem anderen 'Programm' und nicht wirklich vergleichbar mit ihrem
Verhalten in der Ruhephase.
Du darfst mir glauben, das ich unterwegs - während Training und Spaziergang -
ein ziemlich waches Auge auf meine Umgebung habe. Die Fähigkeit mittels
Röntgenblick ins Unterholz oder um Ecken zu kucken, hab ich leider nicht. Auch
rieche ich Wild nicht. Mein einziger Vorteil ist, das ich etwas höher bin und
ab und an Dinge eher sehe. (Vielleicht noch, das ich die Gegend doch noch etwas
besser kenne)
Beim Training etwa hab ich stets ein Auge auf Umgebung und Hunde, zumal gerade
im Abschnitt des Startes die Hunde ziemlich aufgeregt und hippelig sind. Ich
will meinen Hunden wirklich nicht hinten auffahren.
Naja, und die Gestik meiner Hunde unterwegs könnte ich nur über einen vor den
Hunden montierten Spiegel sehen, denn die beiden würdigen mich unterwegs nur
sehr selten eines Blickes. Im Grunde schätze ich das ja auch bei ihnen, das sie
eben auf Zuruf Richtungen ändern, aber nicht jedesmal extra nach hinten schauen
und kucken, was ich nun eigentlich meine. Eine Form von Souveränität.
Wenn die Hunde damit zufrieden sind, ist das doch auch total in Ordnung.
Ich glaube aber nicht, das ein (noch so großer) Garten wirklich Auslauf und
Arbeit (es sind nunmal Arbeitshunde) ersetzt.
Nene, da laß ich sie lieber an der Leine und warte, bis unser Förster seinem
jagdlich geführten Hund das Streunern abgewöhnt hat.
Bingo. Und da ich mir da eben bei meinen zweien nicht sicher bin, bleiben sie
an der Leine. Aus obigen Gründen und auch, weil ich nicht nochmal einen toten
Hasen von Leonid angeschleppt bekommen möchte. Zudem springt Leonid begeistert
in jedes offene Auto und fährt mit (etwa unser Postbote, der ihn ab und an auf
eine Runde durchs Dorf mitnimmt).
so weit
Maico
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