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19.11.99 -- Helmut Steinberger

Re: Familienhund














'Am Wed, 17 Nov 1999 22:43:09 +0100, schrieb 'Hubertus Doehring'
«Doehring@telda.net» Weil man keinen vernünftigen Vergleich anstellen kann, zwischen Mischlingen und Rassehunden. Es gibt extrem kranke Rassehunde und extrem kranke Mischlinge. Es gibt gesunde Rassehunde und gesunde Mischlinge. Wen vergleichst Du jetzt mit wem? In diesem Fall würde ich weder sagen, daß Rassehunde gesünder sind als Mischlinge, noch würde ich das Gegenteil behaupten. Beides wäre unsinnig. Bedingt. Schau mal Wölfe an. Die vermehren sich nach dem Prinzip der natürlichen Selektion. Sie haben ein relativ einheitliches Erscheinungsbild. Es hat sich halt, jenachdem in welcher Gegend die Wölfe leben, ein bestimmter Körperbau und bestimmte Körperbehaarung durchgesetzt. Die Variabilität im Genpool ist bei freilebenden Wölfen vermutlich nicht wesentlich höher als bei vielen Rassehunden. Wölfe leben in relativ kleinen Gruppen zusammen. Nahe Verwandschaftsverhältnisse sind da zwangsläufig vorgegeben, auch wenn immer wieder einzelne Tiere das Rudel verlassen. In der Rassehundezucht ist es möglich, wenn man das will, Paarungen von Tieren vorzunehmen, die sehr weitschichtig verwandt sind. Man kann auch in ferne Länder fahren um sich einen Zuchtpartner auszusuchen. Es gibt natürlich Rassen, die sehr eng gezüchtet sind. Meine Lieblingsrasse, der Malinois, zählt da auch dazu. Das birgt natürlich Gefahren in sich. Wenn überhaupt kann man sowas nur erfolgreich machen, wenn man absolut gesunde Tiere für die Zucht nimmt. Enge Linienzucht ist immer eine Gradwanderung zwischen sehr gutem und sehr schlechtem Zuchterfolg. Diejenigen, die sich z.B. mit Malinois auskennen, wissen was ich meine. Das ist doch klar. Sonst müßten wir doch alle Hunde frei herumlaufen lassen und ihnen die freie Wahl lassen, mit wem sie sich verpaaren. Mir persönlich ist da die Selektion durch gewissenhafte Züchter lieber. Da weiß ich zu einem hohen Prozentsatz, was mich erwartet, wenn ich mir einen Welpen kaufe. Das kann man sehe wie man will. Da hast Du in bestimmten Rassen sicher recht. Ich habe da auch eine sehr kritische Einstellung dazu. Das mit dem verbessern der Rasse ist auch so ein Schlagwort, daß man immer gesagt bekommt. Als ich beschlossen habe mit meiner Kira einen Wurf zu machen, hatte ich eine Diskussion mit einem DSH Züchter. Ich erklärte, nach dem Zuchtziel gefragt, daß ich schon zufrieden wäre, wenn die Welpen so werden wie Kira. Darauf meinte er, daß das die falsche Einstellung für die Zucht ist. Man muß immer schauen die Rasse zu verbessern. Das soll jeder halten wie er will. Ich habe IMHO eine sehr gute Hündinn. Wenn alle Nachkommen von ihr so werden wie sie, dann kann ich ruhigen Gewissens sein, wenn ich sie weiter gebe. Die Praxis hat mir gezeigt, daß ich recht behalten habe. Die Praxis ist eigentlich das einzige Kriterium, daß für mich zählt. Du kannst theoretisch die besten Zuchthunde der Welt haben. Wenn sich daraus in der Praxis keine guten Nachkommen ergeben ist es halt nur bei der Theorie geblieben. Das kann ich nicht machen, da ich weder den einen noch den anderen persönlich kenne. Ist auch nichts dagegen einzuwenden, zumindest nicht aus meiner Sicht. Woher weißt Du, daß vorher keine Interessenten da waren? Was spricht dagegen? Habe ich leider nicht gemacht. Werde ich aber nachholen. Gib mir bitte nochmal die URL. IMHO gibt es kein fast HD frei. Entweder HD frei oder nicht. Das kann ich aus Deinen Angaben nicht herauslesen. Das ehrt mich zwar, aber da ich die näheren Umstände nicht kenne, wäre das unseriös. Natürlich beruht die Rassehundezucht auf dem Prinzip der Selektion nach bestimmten Merkmalen. Daraus aber abzuleiten, daß das schlecht ist, halte ich für unzulässig. Es gibt genügend Rassehunde, die beweisen, daß man, wenn man es mit Verstand macht, gesunde, leistungsfähige Hunde züchten kann. So würde ich das nicht sehen. Rasehunde werden nach bestimmten Merkmalen selektiert. Dadurch ergeben sich für die unterschiedlichen Rassen eben unterschiedlichen Eigenschaften. Wenn Du es als Rassismus bezeichnen willst, bitte. Wenn ich es auf den Menschen übertrage und sage, daß dunkelhäutige Menschen im Schnitt bessere Sprinter sind als Menschen weißer Hautfarbe, dann ist das doch kein Rassismus. Das ist ledigliche eine Aussage, die auf praktischer Erfahrung beruht. Ganz einfach. Nur mit gesunden Hunden züchten. Das wäre IMHO kein wirklich zielführender Weg. Mach mal eine Vorschlag wie die Hundezucht in Zukunft aussehen sollte. Sollen wir alle Hunde frei herumlaufen lassen damit sie sich nach dem Prinzip der natürlichen Auslese vermehren sollen und wir fangen dann die jungen Hunde wieder ein und halten sie als Haushunde? Was erwartest Du Dir von so einem Model? Spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, nur muß man dann halt sehr wohlhabend sein, wenn man Hunde züchten will. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie kostspielig es ist einen Wurf großzuziehen. Der Kaufpreis war eigentlich für keinen der Welpenkäufer ein Thema. Die meisten haben überhaupt erst nach dem Preis gefragt, als eigentlich schon alles fixiert war. Wenn jemand zu mir kommt, der unbedingt so einen Hund will, wenn ich weiß der Hund hat es gut bei ihm und derjenige ist knapp bei Kasse, dann mache ich schon mal ein 'Sonderangebot'. Im Prinzip sehe ich den Kaufpreis (sofern er sich im Rahmen hält) eher als nachrangig. Die Haltungskosten eines Hundes übersteigen meist schon im ersten Jahr den Anschaffungspreis. Für viele Zeitgenossen gilt halt leider noch immer der Spruch, 'was nix kostet ist auch nix wert'. Das mußt Du meine Freunde fragen;-) Servus Helmut
Thema: Familienhund


 
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