|
|
Wenn ale Babys schlafen, lege ich sie in den mit einem doppelt gelegtem Handtuch gepolsterten Pappkarton.
Sie schlafen dort weiter. So habe ich die Möglichkeit, sobald der erste beginnt, wach zu werden,
zunächst für mehrere Minuten nur Anders herauszunehmen und Belana zu geben. So bekommt er einen Nuckelvorsprung.
Belana hatte heute viel Zeit für ihre Welpen. Es war ja auch weniger los bei uns, als Sonntag.
So konnte auch Anders ohne weitere Hilfe zunehmen:
Anders: 280 g
Anjin: 480 g
Arabelle: 480 g
Andur: 490 g
Algor: 660 g
Die Nabelkontrolle ergab, dass alle entzündungsfrei abgeheilt sind, dass ich aber bei Anjin demnächst einen kleinen Nabelbruch wegzumassieren habe.
Alle anderen haben - soweit ich das heute beurteilen kann - keinen Nabelbruch.
Nachmittags machte der Regen eine Pause und ich gönnte Belana eine Runde Ballspielen im Garten, während alle
Babys im Pappkarton warm und sicher verpackt schliefen. Ein solcher Pappkarton kann auch im neuen zu Hause
eine Hilfe sein, dem Welpen ein vertraut wirkendes Bettchen geben, in dem er über Nacht ohne zu jammern schläft und dass
er auch am Tage nicht verunreinigen möchte. Unsere Welpen lernen so das Alleinsein und zumindest teilweise Stubenreinheit.
Belana war begeistert vom Tennisball-Apportieren. Doch dann passierte es: Ich hatte auf eine Ecke des Gartens gezielt, Belana wollte fangen,
doch der Ball prallte an ihrer Nase ab, schnellte noch einmal in die Höhe und landete hinter der Betonkasten-Mauer,
etwa 2 m unter unserem Tiefgaragengarten-Niveau in der Fußgängerzone. Voll im Trieb hüpfte Belana in den
Beton-Blumenkasten, schaute sich fragend nach mir um, bekam ein genehmigendes "Ja!" und sprang aus
dem Garten in die Tiefe. Ich war inzwischen an den Betonkästen angekommen, beugte mich über das Cotoneaster-Gestrüpp
nach vorne, sichtete den Ball und lenkte Belana mit Handzeichen und Kommandos zu ihm. Freudig packte sie ihn sich,
machte kehrt, wollte zu mir zurück und stand vor einem Problem: der 2 m-hohen Mauer!
Ich ermutigte sie mit "Hopp!" zu springen, was sie auch drei Mal versuchte. Leider war ihr Anlauf schon recht steil bergan
und der Untergrund für einen sauberen Absprung ungeeignet. Sie versuchte es an mehreren Stellen,
scheiterte jedoch jedes Mal. Ich legte mich nun bäuchlings auf das Cotoneaster-Gestrüpp, streckte
meine Hände soweit wie möglich nach unten aus und ermutigte Belana noch einmal mit "Hopp!" zu springen.
Sie hielt den Ball fest und zögerte. Sie schien zu überlegen, wie das weiter gehen könnte.
Meine Hände reichten in das Niveau herab, bis zu dem sie in ihren Sprungversuchen bereits gekommen war.
Ich stellte mir gerade vor, dass ich doch gleich in die Wohnung laufen, den Schlüssel zum Gartentor holen und sie um die Ecke
rufen würde, um sie durch das Törchen zu lenken, als sie sprang. Ich griff in ihre Mähne rechts und
links von ihren Schultern und beschleunigte sie noch einmal ein Stück nach oben. Schon fühlte ich alle 10
Krallen ihrer Vorderpfoten auf meiner linken Schulter. Im nächsten Moment stießen sich ihre Hinterpfoten von meinem linken Unterarm ab
und Belana stand im Betonkasten direkt neben mir, immer noch ihren Ball festhaltend! "Fein!" rief ich.
Sie hüpfte aus dem Kasten und setzte sich zur Abgabe brav und erwartungsvoll vor mich, den Boden mit
dem Hinterteil kaum berührend. Wir spielten weiter.
Belana hat mit dieser "Nummer" mal wieder ihr volles Vertrauen mir gegenüber unter Beweis gestellt.
Es gibt wohl kaum menschbezogenere, triebstärkere, verspieltere und temperamentvollere Hunde als meine Belana!
|
