|
Der Tag war heiß und für die Hunde langweilig gewesen. Abends machte ich mit allen dreien einen Spaziergang. Wir nahmen die Strecke, die wir sonst mit dem Trainingswagen fahren. Wo ich mit "auf der Wiese voran!" meine Hunde auf den halb zugewachsenen Reitweg lenke, der parallel zum Fuß- und Fahrradweg verläuft, band ich Belana wieder mit ca. 1 m Leine an Arons Halsband fest, damit sie nicht wieder plötzlich auf dem gepflasterten Weg erscheint und sich selbst und Fahrradfahrer in Gefahr bringen konnte. Auch wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, hier auf Kaninchen zu treffen und der Möglichkeit, Aron so am Durchgehen zu hindern, fand ich diesen Kompromiß zwischen angeleint führen und frei laufen lassen äußerst günstig. Am See ließ ich Belana und Aron verbunden, bis Belana mit dem ersten Stöckchen aus dem See zurück war. Aron war ihr brav gefolgt. So kam er nicht auf die Idee, darüber nachzudenken, ob er sich seinen Pelz heute naß machen möchte oder nicht. Sie führte ihn an der Leine durch das Wasser. Erst einmal von oben bis unten naß, konnte ich die Leine entfernen und beiden fast gleichzeitig Stöckchen werfen, die sie parallel aus dem See apportierten. Gladess lauerte am Ufer, bekam aber selten ein Stöckchen zu fassen. Nach und nach verließen die anderen Leute den Park. Wir schienen längere Zeit alleine zu sein. Als es bereits dämmerte, hielt in etwa 15 m Entfernung ein älterer Herr, stieg vom Rad und stellte es ab. Ganz langsam schleichend schritt er auf uns zu. Es sah irgendwie unheimlich aus. Man wußte wirklich nicht, was er vor hat. Aron beobachtete ihn und wollte nicht mehr spielen. Mit einem "Bring!"-Kommando bekam ich dann doch noch mein Stöckchen aus dem See gebracht. Aron stellte sich zwischen mich und den Fremden und begann, ihn anzubellen. Ich hielt ihn zurück und befahl "Ruh!". Er knurrte leise. Jetzt begann Belana zu kläffen, blieb aber neben mir. Ob die Hunde scharf seien, wurde ich gefragt. "Normalerweise nicht", antwortete ich, hielt Arons Mähne aber sicherheitshalber fest. Eigentlich war ich ganz froh über Arons Wehrverhalten in einer solchen Situation. Man weiß ja nie - so ganz alleine als kleine Frau abends im Park, da passiert doch immer wieder was. Einen gewissen Schutz stellen Hunde wie Aron schon dar. Wir unterhielten uns eine Weile über Deutsche und Kaukasische Schäferhunde. Derweil ließ ich Aron und Belana Platz halten. Sie waren immer schwerer ruhig zu halten. Schließlich verabschiedete sich der Fremde, ging zu seinem Fahrrad zurück und radelte davon.
|