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Da die halbsauren Kirschen heute reif genug waren, pflückte ich sie, aß dabei selbst schon mal welche und warf die, die von Vögeln angepickt waren oder anderweitige Mängel hatten, von der Leiter aus herunter. Dort sammelte Gladess sie auf. Alle Beeren und Früchte, die wir essen, schmecken ihr auch. Sie kann sogar selst Himbeeren und Brombeeren ernten. Aron dagegen interessiert sich nicht für Obst. Belana war das neu. Ich beobachtete, wie sie akriebisch Steine knackte und jedesmal das Maul verzog, weil der Inhalt dieser "Knochen" ihr nicht zusagte. Ich setzte mich wenig später mit ihr auf die Terrasse und zeigte ihr, daß ich die Steine immer ausspuckte und beiseite legte. Fortan fraß Belana die Kirschen so wie Gladess, d. h. mit Stein, aber ohne diesen zu knacken.
Abends war wieder Rettungshundetraining dran. Aron und Belana machten sämtliche Anzeigen schon laut und ohne Opferhilfe. Danach wurde die Geräuschempfindlichkeit getestet. Nachdem meinen Platz haltenden Hunden alle Arten von Geräusch egal waren, mußten sie einzeln bei Fuß unmittelbar an einer Stahlpalette vorbei, auf die jemand eine schwere Eisenstange genau in dem Moment warf, als ich mit dem bei Fuß gehenden Hund vorbeikam. Belana scheute etwas. Aron scheute beim ersten Mal auch nur etwas, sah aber beim zweiten Mal die Stange auf sich zukommen und scheute kräftiger. Bei einer weiteren Übungen mit dieser Lärmquelle, bei der zeitgleich ein Bettuch unmittelbar hinter ihm hochgezogen wurde, nachdem wir darüber hinweggegangen waren, hatte er keine Lust mehr. Er hüpfte aus der bei-Fuß-Position und trabte zu unserem Auto, ohne sich zurückrufen zu lassen. Er hatte wirklich keine Lust mehr. Ich holte ihn natürlich wieder, aber die Übung war beendet und ich durfte mit ihm spielen, damit er mit unserem Übungsgelände zum Schluß nichts unangenehmes verknüpfte.
Da Aron spät abends an die Terrassentür klopfte, um hereingelassen zu werden, was nicht meine Absicht war, steckte ich ihn mit in Belanas Hütte. So war die Nachtruhe garantiert.
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