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Heute nahm ich bei nur etwa 20 °C Aron am Halti und Belana an einem festen, weichen, breiten Lederhalsband am Fahrrad mit auf Tour. Die Gesamtlänge der Strecke betrug 20 km. Belana zog anfangs so stark, daß ich sie immer wieder bis zum Stillstand ausbremste und "Laaangsaaam!" befahl. Arons Halti schützte mich wirkungsvoll vor seinen Attacken gegen provokante Rüden, an denen wir vorbei mußten. So konnte ich ihn gut zurückhalten ohne einen Sturz zu riskieren. Eine Fußgänger-Brücke hinunter, die über die A59 führt, wollte ich lieber nicht mit den noch ausgeruhten Hunden an der Hand fahren. Ich legte sie oben mit "Platz!" ab, fuhr hinunter und rief sie ab. Ohne Erfolg. Einerseits war ich aus dem vollen Tageslicht ins Dunkel des Waldes gefahren, andererseits hatten die Hunde den Lärm der Autobahn in den Ohren. Ich ließ das fahrrad stehen, rannte etwa ein Drittel der Brücke wieder hinauf und nun klappte es mit dem Abrufen und Sichtzeichen geben. Wo die Strecke gerade und vor uns auf weite Sicht frei war, ließ ich die Hunde in den Galopp fallen. Es machte ihnen sichtlich mehr Spaß, als zu traben. Sie schienen sich (oder mir?) geradezu ein Wettrennen liefern zu wollen. Nach 14 km machte ich am See eine Pause, wo ich zunächst Belana und Aron Platz halten ließ, ein von mir zum Spielzeug erklärtes Stöckchen versteckte und mit "Bring!" abwechselnd Aron und Belana es suchen und bringen schickte. Zur Belohnung für jeweils zwei erfolgreiche Übungen dieser Art warf ich dieses und ein zweites Stöckchen ins Wasser und ließ die Hunde schwimmen und apportieren. Belana sprang jedesmal aus vollem Galopp mit Anlauf in den See, so daß es nur so platschte, während Aron immer erst vorsichtig hineinschritt, bis ihm das Wasser bis zum Bauch stand, sich dann nach mir umschaute, ob ich wirklich darauf bestand, daß er nun weiterging, und nach erneutem "Schwimm Aron, bring!" losschwamm und sein Stöckchen holte. Nach 16 km machte ich auf einer ungemähten, relativ trockenen Wiese halt. Wieder mußten beide Platz halten, während ich diesmal mit der Beißwurst etwa 40 m durchs hohe Gras wegging und es rechtwinklig von mir noch einmal 10-20 m weit warf. Ich ging zu meinen Hunden zurück und befahl jeweils einem von beiden, das Stöckchen zu bringen ("Bring!"). Der Hund, der gerade nicht an der Reihe war, mußte weiter Platz halten. Der Suchende folgte zunächst, was ja auch logisch ist, soweit es ging meiner Fährte. Da auf dieser die Beißwurst nicht zu finden war, begann die Stöberarbeit. Nach wenigen Minuten war die Beißwurst wieder bei mir. Aron wurde beim Abgeben mit Leckerlis belohnt, Belana mit einem Tauzieh- und Flughundspiel. Während Aron seine Arbeit im flotten Trab erledigte, sauste Belana die ganze Zeit im Galopp herum und machte zwischendurch hohe Sprünge, um auch mal über das Gras hinweg schauen zu können. Als Belana einmal mit der Beißwurst zurückkam, stand gerade ein Paar mit 4 Monate jungem Schäferhund bei mir. Noch ehe ich's verhindern konnte, raste Belana auf den kleinen Kerl zu, stoppte unmittelbar vor ihm und kläffte ihn böse an. Dabei verlor sie zwischendurch sogar ihre Beißwurst. Im nächsten Moment hatte ich sie an der Mähne, orderte streng "Bring!" und das Theater war vorbei. Brav brachte sie die Beißwurst. Die Schäferhundführer lachten zum Glück nur über Belanas ungezogenes Verhalten. Andere Welpenbesitzer hätten vor Schreck einen Wutanfall gekriegt oder zumindest Unmut geäußert. Da hatte ich diesmal wirklich Glück. Der junge Hund selbst blieb völlig unbeeindruckt. Nach alles in allem genau 2 Stunden kamen wir wieder zu Hause an. Die anschließende Pfotenkontrolle nach dem Befehl: "leg dich auf den Rücken!" ergab, daß Arons Pfotenunterseiten zwar hart und stabil wie immer sind, Belanas jedoch soweit abgenutzt sind, daß sie bei der nächsten Tour über Asphaltwege sicher wunde Stellen bekommen oder sich Glassplitter oder Dornen hineinbohren können, wenn ich ihr bis dahin nicht eine gewisse Regenerationszeit einräume. Noch sind alle Pfötchen heile.
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