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06.08.98 --

Belana versucht, sich durchzusetzen

Stöckchen aus dem See holen ist Belanas Lieblingsspiel geworden

 

Wir fuhren früh. Belana nahm Aron ca. 2 km Zugarbeit ab. Bei der Fütterung fiel mir auf, daß Belana Gladess vom Napf wegknurrte. Dabei hörte sich ihr Knurren mehr so an, als würde ein Täubchen gurren. Es klang wirklich lustig. Und obwohl die taube Gladess es gar nicht gehört haben kann, verstand sie wohl die zugehörigen Sichtzeichen: gesenkter Kopf, angelegte Ohren, gefletschte Zähne. Sie zog sich zurück und ließ Belana zuerst fressen. Nachmittags gingen wir alle zum See. Das Bei-Fuß-Gehen auf dem Bürgersteig klappte schonmal besser als heute. Belana zog immer wieder nach vorne. Ich korrigierte sie unauffällig und, wie ich nachträglich meine, zu schwach. Es war heute richtig schönes Sommerwetter und wir bekamen nur einen winzig kleinen Strandstreifen ab, gerade breit genug, die Hunde ins Wasser zu schicken.

Da wir dort auch nur ein Stöckchen fanden, war ich nach kurzer Zeit alleiniger begeisterter Belana-Apports der Meinung, nun Belana Platzhalten lassen zu müssen, um auch Aron und Gladess mal nach dem Stöckchen schwimmen lassen zu können. Belana war so übereifrig dabei, daß sie mein "Platz!" jedoch nicht mehr befolgen wollte, sowie ich Aron "Aron, bring!" als Startzeichen gab. Ich rief Belana streng zurück und wollte sie die letzten Schritte an der Mähne zu ihrem Platz zurückführen, nachdem sie schon fast bis dorthin zurückgekommen war und dann aber trotzig stehen blieb. Doch jetzt wehrte sie sich plötzlich, indem sie sich zickig auf den Rücken warf und mit gefletschten Zähnen schnappend mit allen Pfoten nach meiner Hand trat. Sie erwischte meine Hand mit den Zähnen, biß aber nicht zu. Ich bekam nicht mal einen Kratzer und trotzdem - solche Zickereien darf man auf keinen Fall durchgehen lassen. Dieses Verhalten legte sie das letzte Mal an den Tag, als sie sich beim Bei-Fuß-Gehen-Lernen an der Mähne nicht führen lassen wollte. Genauso spontan wie damals zeigte ich ihr nun, daß ich die Stärkere bin. Ich schubste sie mit meinem Stoffschuh auf die Seite, griff sofort über Schulter und Kruppe mit beiden Händen in ihr Fell und hob dieses fauchende, zappelnde Untier hoch in die Luft. Als sie feststellte, daß sie ihren Kopf nicht weit genug nach meiner Hand über ihrer Schulter drehen konnte, um sie zu beißen, gab sie auf und hing plötzlich reglos in der Luft. So legte ich sie nochmal streng "Platz!" sagend ab. In solchen Momenten wird mir klar, daß ein Hund mit Belanas Temperament nicht wesentlich größer und schwerer sein sollte, als Belana - sonst hätte ich hier vielleicht ein kleines Problem bekommen... Umso wichtiger ist deshalb, daß in der Zucht der großen Hunde auf ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen und eine hohe Reizschwelle geachtet wird. Wenn Belana so schon nicht gerade Therapiehund-Qualität bewies, muß ich ihr doch lassen, daß die Hütehund-typische Beißhemmung funktioniert hat.

Da sie bei Gladess' Aufforderung, das Stöckchen zu holen, jedoch wieder drauflos flitzen wollte, wiederholte sich dieses Spielchen. Diesmal legte ich sie mit Halsband und Leine erneut ab. Es ist nicht so, daß sie unterschiedlichen Befehle pro Hund nicht kennen würde. Im Garten lasse ich auch oft 2 von 3 Hunden Platzhalten, während der 3. etwas tun darf. Es hat schon oft funktioniert. Nur hier war Belana jetzt wirklich zu euphorisch und - mir gegenüber - zu frech. Alle Hunde gleichzeitig laufen lassen war keine gute Alternative. Aron nutzte diese Gelegenheit, um die Strand-Nachbarn bzw. deren Schäferhund anzukläffen, was er wichtiger fand als mein Stöckchen, das ohnehin gerade von Belana geholt wurde. Gladess stand derweil bis zum Bauch im Wasser und versuchte gar nicht erst, schneller als Belana am Stöckchen zu sein. Da uns allen das Spielen aber so keinen rechten Spaß machte, zog ich es vor, bald wieder zu gehen.

Daß Belana nun verstärkt versucht, sich durchzusetzen, mag mit ihrem "Erfolg" von vorgestern und ihrer aktuellen Entwicklungsphase zu tun haben. Möglicherweise wird diese Durchsetzungsphase dadurch verstärkt, daß sie seit kurzem Erfahrung als Zughund in Einzelanspannung hat. Ich meine, daß Arons Selbstbewußtsein durch die Zugarbeit auch massiv gestärkt wurde. Vorlaufen, Tempo selbst bestimmen - das ist sonst Chefsache!

 

 
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