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Die Hunde waren erst abends dran. Bis dahin hatten sie in Wohnung und Garten tun dürfen, was ihnen einfiel. Es war schon dunkel, als ich endlich Zeit für sie hatte, so daß eine Trainingsfahrt nicht mehr infrage kam. Statt dessen machte ich mit Belana und Aron einen Bei-Fuß-Spaziergang über Bürgersteige. Ich nahm das Sprühfläschchen mit, das sonst zum Anfeuchten von Zimmerpflanzen und Bügel-Wäsche bei uns verwendet wird. Diesmal diente es mir dazu, spontan für Ruhe zu sorgen, wenn Aron und Belana meinten, einen fremden Hund anbellen zu müssen. Sie sollen sich abgewöhnen, auf Provokationen durch fremde Hunde einzugehen. Das Halti ist zwar gut, um ein Macho-Doggie buchstäblich im Zaume zu halten, doch geht von ihm - zumindest bei Aron - keine erzieherische Wirkung aus. Das Sprühfläschchen "faucht" dagegen spuckend wie eine wütende Katze - das wirkt!
Irgendwo lernten wir dann Lady kennen, eine flotte Golden Retriever-Hündin, die zwar im ersten Moment der Begegnung kurz knurrte, von der Leine gelassen jedoch gleich eine Toberunde mit Aron und Belana begann. Wir gingen einen anderen Weg, als sonst. Belana spielte ganz toll mit dieser fremden Hündin und auch mit ihrer Besitzerin, die uns ebenso fremd war. Auch das Gelände war Belana neu. Der große Unterschied zu der Situation vorgestern auf dem THW-Platz war vielleicht der, daß die Besitzerin ruhig, freundlich und wenig dominant wirkte. Dazu kam, daß wir keine Zuschauer hatten. Auf dem THW-Platz stehen immer etliche Helfer herum, die die Hunde bei der Arbeit kritisch beobachten. Einige von ihnen rauchen. Diesen Geruch kennt Belana noch nicht. Auch das kann für zusätzliche Ablenkung gesorgt haben, so daß sie längst nicht so unbefangen war, wie hier nun.
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