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Weil Belana direkt nach dem Aufstehen immer noch lahmt, fiel auch heute die Trainingsfahrt aus. Gladess und Aron trennte ich stundenweise, da Gladess begann, sich von selbst zu Aron zu stellen und auffordernd vor ihm stehenzubleiben. Aron ist jetzt wesentlich "heißer", als Gladess, die einfach einschläft, wenn ich sie alleine ins Wohnzimmer hole. Aron hätte schon gerne mal durch Kratzen an der Scheibe Einlaß durchgesetzt, doch auf sein Kratzen reagierte ich 2 mal mit einem Schuß aus der Kinderpistole direkt vor seiner Nase. Beleidigt legte er sich hin und blieb still. Die Reitgerte zu zeigen brachte nichts - mit der hätte ich ihn jetzt erst einmal merklich treffen müssen. Ganz ohne Wirkung blieben verbale Verbote wie "Nein!".
Nachmittags gegen 16:00 Uhr übte ich mit allen 3 Hunden abwechselnd die Stöber-Suche nach mir. Mein Sohn hielt die Hunde mit "Sitz!" auf der Terrasse zurück, bis ich in unserem parkartig eingerichteten Garten versteckt war. Dann schickte er einen der Hunde mit "Such!" und voran-weisendem Arm hinter mir her. Aron brauchte bei der ersten Suche einen verräterischen Pfiff aus meinem Versteck, damit er mich fand. Dann ließ ich ihn bellen, belohnte ihn und spielte eine Runde mit ihm mit dem textilen Rest, mit dem er auch nach den Rettungshun-Übungen belohnt wird. Mein 2. Versteck war einfacher zu finden. Er brauchte keine Hilfe. Dann war Belana mit 2 Suchen dran. Die erste machte ich ihr sehr einfach. Bei der Gelegenheit erklärte ich ihr die Spielregel, daß das Befolgen von "Gib Laut!" mich erst so richtig aus dem Versteck lockt. Die Belohnung und die Spielrunde begeisterten sie so, daß ich ihr bei der nächsten Suche "Laut!" gar nicht mehr aufgeben mußte. Sie begrüßte mit mit freudigem Gebell. Sie rannte viel zielstrebiger zu mir, als Aron vorher und fand mich fast sofort, obwohl ich andere, ähnlich schwierige Verstecke aufgesucht hatte. Derweil wurde Gladess nörgelig. Sie begann zu jammern, weil sie dieses Spiel ganz besonders liebt. Dabei ist es über 10 Jahre her, daß ich es mit ihr zum letzten Mal gespielt habe! Als sie dran war, prüfte sie mit hoher Nase ganz perfekt die Witterung und lief dann absolut selbstsicher und hocherfreut zu mir ins Versteck, bellte erst etwas unsicher von selbst und dann umso lauter, als sie meine bestätigende Kopfbewegung verstand. Solche Spielchen werden für Welpen und Junghunde empfohlen, die für die Rettungshundausbildung vorgesehen sind. Aron und Belana kennen zwar von klein auf die Fährte, doch geriet dieses Spiel bei uns in Vergessenheit, bis ich über das Buch "Such und Hilf!", das ich gerade ausgelesen habe, wieder auf diese Idee gebracht wurde. Es ist von Angela Wegmann und Wilfried Heines, erschien 1989 im Kynos-Verlag und kostet 53 DM. Es ist sehr zu empfehlen. Auch für Hundefreunde, die aus ihrem Hund einfach nur einen "guten Hund" machen möchten und keinen Rettungshund. Man kann ja die Stellen überlesen, die einem zu speziell sind. Auf insgesamt über 400 Seiten finden sich viele Grundregeln für eine wirklich gute, freundschaftliche Hundeerziehung, die auf beiden Seiten Freude am gemeinsamen Arbeiten erhält, aber auch das leidige Thema der Korrektur (Unterlassungsdressur) nicht außer acht läßt.
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