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Die Hunde waren lange alleine. Gladess im Garten, Aron und Belana in der Wohnung. Wir schließen die Haustüre jetzt immer von außen ab, damit Belana nicht eben mal im Treppenhaus herumhüpft, während keiner von uns da ist. Sie kann jetzt sehr geschickt Türen öffnen. Normalerweise genügt es ihr, bis Aron zu kommen. Die Tür zum (langweiligen) Flur ließ sie bisher immer zu. Aber man soll ja niemals "nie" sagen und bei einem Jundhund sind noch viele Einfälle möglich. Belana wartete also mit Aron gemeinsam im Wohnzimmer, obwohl sie in der Küche verabschiedet worden war. Nach ausgiebiger Begrüßung fuhren wir unsere Trainingsrunde.
Danach legte sich Gladess in ihre Dogbox, während ich mit Belana und Aron zum THW-Gelände fuhr. Dort unternahm ich zunächst einen halbstündigen Spaziergang mit einem Hundeführer und seinem Deutsch Drahthaar, der, wie Aron, zum Rettungshund ausgebildet werden soll. Der Hund interessierte sich sehr für Belana, die mehrfach abschnappen mußte, um nicht von ihm besprungen zu werden. Dann mußten die Hunde die meiste Zeit im Auto warten.
Aron war 2 mal mit jeweils 2 Suchübungen dran. Dafür mußte ich mich mit einer fremden Person gemeinsam zwischen Trümmern verstecken, wobei die fremde Person Arons aktuelles Lieblingsspielzeug mitnahm, eine alte Kinderjeans ohne Reißverschluß und Knöpfe. Eine 3. Person hielt Aron am Aquarienschlauchhalsband zurück, bis wir einen Moment lang weg waren. Dann wurde Aron mit "Such und hilf!" das Halsband abgestreift. Er sprintete ganz selbstverständlich zum Loch, in dem wir steckten. Dort ließ er sich von der fremden Person mit "gib Laut!" zu Gebell anstiften. Dann versuchte der Fremde, ihn zu einem Spiel als Belohnung aufzufordern. Aron wollte jedoch nicht so recht und so übernahm ich das Spiel. Rettungshunde werden allein positiv konditioniert, damit sie auch in für den Hundeführer nicht einsehbaren Räumen aus eigenem Antrieb freudig weitersuchen und sich niemals darauf ausruhen, daß Herrchen/Frauchen hier ja wohl nichts mehr durchsetzen kann. Beim 2. mal bekam er sofort einige Leckerlis zur Belohnung. Die 3. und 4. Suche machte er genauso brav mit. Seine Eignungsprüfung hatte er vor einer Woche bestanden. Nur wesensfeste, verspielte, nicht schreckhafte und brav untergeordnete Hunde dürfen beim THW anfangen.
Belana hätte in der Pause Gelegenheit gehabt, mit einem 5 Monate jungen Dobermann zu spielen, den sie jedoch behandelte, als ob er Gina wäre. Offenbar sah er ihr zu ähnlich. Nachdem sie den verwunderten Hund minutenlang nur angekläfft hatte, steckte ich sie wieder in das Auto.
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