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Wir fuhren zur Ausstellung, um dort Belana und ihre Wurfgeschwister vergleichen zu können. Leider kam nur ein Bruder und eine Halbschwester aus Bettys A-Wurf. Ihr Bruder Benny bestätigte meine Erwartungen: Viel größer als Belana, aber in der Entwicklung längst nicht soweit. Er hat mit 45 cm Höhe 3 cm mehr, mit ca. 17 kg etwa 6 kg mehr und einen Umfang... Ein gewisser Größenunterschied zwischen Rüde und Hündin hätte sich bei gleichen Haltungsbedingungen sicher auch eingestellt. So ist der Schädel eines Rüden bereits mit 4 Monaten deutlich breiter als der einer Hündin. Daß meine Belana im Vergleich mit ihren Geschwistern "mikrig" aussehen mußte, war mir vorher schon klar gewesen. Auch Gladess und Aron waren in diesem Alter deutlich schmaler und kleiner als sie hätten sein können. Andererseits hat Belana schon wesentlich mehr Junghundefell. Sie hat schon fast perfekte Kippohren. Ihre gesamte Figur ist nicht mehr welpenhaft, sondern die eines schnellen, schmalen, drahtigen Junghundes.
Belana war die munterere, die aufmerksamere und die verspieltere. Während Benny die Ausstellung einigermaßen verschlief, hatte Belana die ganze Zeit etwas zu tun. Nachdem ihr klar war, daß alle Hunde angeleint waren - sie findet das gut, weil sie dann nicht über den Haufen gerannt werden kann - begann sie, Nasenküßchen zu verteilen. Die großen Schäferhunde und Rottweiler, die American Staffordshire Terrier und natürlich auch die kleineren und schmaleren Hunde wurden im Vorbeigehen begrüßt. Sie zog Kinder magisch an. Zeitweilig wurden wir von mehreren gleichzeitig belagert, die mit Belana schmusen und spielen wollten. Zwischen 8:00 und 15:00 Uhr führte ich sie nur 2 mal Gassi. Ihr Bruder wurde mindestens 4 mal geweckt und vor die Tür geführt. Er ist noch nicht ganz stubenrein.
Ich führe die Unterschiede in der Entwicklung der Welpen auf 3 Faktoren zurück:
Warum will ich diese Unterschiede? Ich denke, daß ein Welpe, der unter Belastung langsam und ohne Übergewicht heranwächst, gesündere Gelenke aufbauen muß, als ein schnell hochgepäppelter. Ich denke auch, daß Hunde, die als Welpen viel gefordert und gefördert wurden, später die "Genies" und die Hochleistungshunde stellen. Um die entgültige Größe mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Gladess ist 3 cm zu hoch geraten, Aron überholte seine Schwestern und erreichte die erlaubte Obergrenze für Rüden. Wie groß der Hund wird, ist genetisch festgelegt. Der einzige körperbauliche Unterschied, der möglicherweise bleibt, ist eine insgesamt etwas wölfischere Statur. So ist Gladess im Seitenriß quadratisch wie ein Wolf, hat also sogar etwas höhere Läufe bekommen, als gemäß Standard vorgesehen ist. Da sie mit diesen aber auch nach zwölfeinhalb Jahren noch kräftig galoppieren und springen kann, wünsche ich Belana nichts anderes. Also gebe ich ihr viel Zeit zum Wachsen.
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