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Heute machte der Regen am frühen Nachmittag eine kurze Pause. Ich nutzte sie, um mit meinen Kleinen
Einzelunterricht in der näheren Umgebung zu machen. Ich verzichtete bewusst darauf, eine leine mitzunehmen.
Statt irgendwelcher Zwang ausübender "Hilfen" steckte ich mir klein geschnittenen Kochschinken ein - eine
besondere Delikatesse, die eigentlich für meine menschlichen Familienmitglieder gekauft war, aber nun schon über eine
Woche im Kühlschrank lag und somit zum Hundefutter erklärt wurde.
Der Temperamentsunterschied zwischen Anjin und Arabelle fiel extrem auf.
Beiden gemeinsam war, dass sie sich nach den ersten 20 m fragend umschauten, wo denn wohl Papa und Mama blieben.
Sie ließen sich aber gut abrufen und mit einem Schinkenbröckchen zum weitergehen motivieren.
Es ist höchste Zeit, ihnen klar zu machen, dass weder Aron noch Belana die eigentlichen Rudelführer sind,
obwohl sie in der regel vorlaufen.
Zuerst ging ich mit meinem anstrengenderen Junghund.
Auf Anjin musste ich mich ständig voll konzentrieren.
Sie rannte vor, bis ein Kommando sie stoppte. Mal verwendete ich "Kehrt!", mal "Hier!", mal "Platz!" oder, wenn es
nicht ganz so wichtig war, "Stopp!", was wir gerade erst angefangen haben zu üben. Alles klappte wunderbar,
bis wir einem angeleinten Yorkshire-Terrier begegneten. Da funktionierte mein "Platz!" erst beim 3. Rufen,
nachdem Anjin das Tierchen begrüßt und angekläfft hatte. Offenbar wollte sie es zum Weglaufen motivieren, damit sie es jagen konnte. Da
Frauchen es aber nicht von der Leine ließ und das Tierchen nur ängstlich dreinschaute, war es höchste Zeit, dass
nun doch endlich mein "Platz!"-Kommando befolgt wurde. Ich belohnte sie, da sie ja nun doch brav gewesen war,
und forderte "Kehrt!", selbst vorlaufend. Wieder sauste sie erst zum Yorkie, machte schnell nochmal "Wuff!",
folgte dann aber brav.
Arabelle dagegen witterte gleich meine kostbare Beute und wollte gar nicht so recht weg von mir. Sie begann von selbst,
bei Fuß zu gehen. Da ich dieses Verhalten positiv verstärken möchte, gab ich ihr das entsprechende Kommando
dazu und reichte ihr alle paar Meter ein Schinkenbröckchen hinunter. Sie hüpfte zwar manchmal noch an mir hoch,
ging oft seitwärts und setzte sich bei "Sitz!" einen halben Meter weit schräg vor mich, aber insgesamt war ich
überrascht, welches Durchhaltevermögen sie dabei zeigte, ständig an mir aufzuschauen. So bemerkten wir die
Katze auch erst, als wir bis auf wenige Meter an sie herangekommen waren. Da musste arabelle nun doch gerade
mal einen Abstecher hin machen - sah sie doch ganz ähnlich aus, wie ein schwarzes Hündchen. Die Katze wich ein paar Meter aus,
machte einen Buckel und fauchte. Ich orderte "Hier!" und Arabelle kam brav zu mir zurück. Einem Hund begegnete ich mit
Arabelle nicht.
Aron zeigt mittlerweile doch geringfügig Liebeskummer, da ich ihn von Gladess getrennt aufbewahre.
Gladess reagiert darauf ihrerseits beleidigt. Ich denke aber, dass es für ihre Hinterhand so besser ist.
Belana bekam heute 2 Traumeel-Tabletten, dieses Arnika-Produkt, das Anjin so gut geholfen hat, als sie mit wenigen Wochen
eine Bänderüberdehnung oder irgendwas anderes hatte, nachdem sie von Belana über den Haufen gerannt worden war oder
zuviel über die Pappkartons gehüpft war. Ich will sehen, ob es auf Belanas Humpeln auch eine Wirkung zeigt.
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