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Heute fuhren wir mit den Welpen in die Eifel, um verschiedene Bekannte zu besuchen.
Die Elterntiere ließen wir in der Wohnung, Gladess im Garten. Sie hält nicht mehr lange genug durch.
Die Welpen blieben im Stadtbereich und auf der Autobahn dicht, erbrachen aber beide auf den kurvenreichen
Abschnitten der Mittelgebirgslandstraßen. Sie meldeten sich in keiner Weise. Es schien sie selbst nicht einmal
zu stören. Man musste eben putzen.
Am ersten Ziel führte ich die kleinen zunächst an langen Leinen Gassi und machte dann Übungen im Verkehrsbereich.
Die Leinen blieben dran. "Sitz an der Straße!" wurde geübt. Manchmal forderte ich "Kehrt!" direkt im
Anschluss an das Sitzen an der Straße. Die Assoziation "nach dem lästigen Sitzen geht es gleich
über die Straße hinweg weiter" soll abgestellt werden. Ich ging mit Belohnungshäppchen
sparsam um, damit die Welpen für die Rückfahrt möglichst leer
blieben, lobte aber verbal und durch Streicheln umso mehr.
Wagte es ein Welpe, ohne meinen ausdrücklichen Befehl "über die Straße voran!"
die Fahrbahn zu betreten, riss
ich ihn mit einem Leinenruck auf den Bordstein zurück.
Anjin und Arabelle lernten schnell. Die Rucke bewirkten außerdem, dass Anjin die Zieherei
zumindest für diese Tour einstellte. Das war zwar nicht beabsichtigt, aber ganz angenehm.
Jedenfalls respektierten die Welpen mein Fahrbahnbetretungsverbot nach einer halben Stunde schon so perfekt,
dass sie, als mein Mann und mein Sohn überraschend auf der anderen Straßenseite auftauchten,
zwar stürmisch auf sie zurannten, sich aber kurz vor der Bordsteinkante trotz durchhängender Leine und mehreren
Metern Abstand vor mir spontan brav hinsetzten. Während ich sie lobte, überquerten die Familienmitglieder
die Straße und ich führte meine Kleinen mit "Kehrt!" in die Gegenrichtung weiter.
Am zweiten Ziel konnten sie Pferde im offenen Laufstall kennenlernen.
Die waren ihnen durchaus nicht geheuer, obwohl es wirklich nette Pferde waren, die sie nur mit einem Nasenstubser
begrüßen wollten. Anjin knurrte und versuchte, sich hinter mir zu verstecken,
während Arabelle mit leicht eingezogener Rute
etwas unsicher neben mir stehen blieb.
Nach ein paar Streicheleinheiten meinerseits für die schönen Pferde und bevor irgendetwas passieren
konnte, was die Kleinen vielleicht wirklich erschreckt
hätte, führte ich sie wieder hinaus. Genug für heute.
Am dritten Ziel bewies ich, dass ich meine Welpen voltigieren kann. Das Gespräch war gerade auf
das Voltigieren eines Jungpferdes gekommen, das mit 2 Jahren an der Longe spielerisch
an Kommandos herangeführt wird. Spaßeshalber ließ ich die Leinen meiner Welpen so lang wie möglich, stellte mich selbst
in die mitte vom Hof, hob die rechte Hand, als hätte ich etwas zum Werfen in ihr, zeigte mit der Linken,
in der ich die Leinen hielt, in die Richtung, in die ich die Welpen haben wollte und sagte: "Fein, Anjin, Galopp!".
Die Situation war genau die, in der Anjin zu Hause im Garten immer selbst zu rotieren anfängt.
Es funktionierte! Sie begann im Rechtsgalopp um mich herum zurennen. Arabelle, die sich etwas wunderte,
wohin die Schwester wohl wollte, folgte dicht neben ihr an einer etwas kürzer gehaltenen Leine.
Sah niedlich aus! Mehrere Runden ließ ich die beiden so um mich herumsausen, rief sie dann mit "Hier, hier!"
heran und belohnte sie mit je einem Leckerli.
Dann ließ ich beide frei. Die hungrige Anjin fand im nächsten Moment
einen halb verwesten toten Vogel im Taubenformat und begann sofort, ihn zu fressen. Man hörte, wie die Knochen knackten.
Mein Sohn versuchte, ihr die "Beute" abzunehmen, was jedoch erst nach einigen Weglaufversuchen gelang, als
die Hälfte bereits gefressen war. Der Rest zerfiel dann auch noch, so dass auch die mitjagende Arabelle zum Zuge kam.
Man versicherte mir, dass der Vogel wohl eines natürlichen Todes oder durch die Hofkatzen gestorben sei
und weit und breit kein Gift verwendet werde. Ich hoffe, dass die Kleinen sich keine Salmonellen
zugezogen haben. Die Knochen waren jedenfalls kein Problem.
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