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Heute war es soweit: Die süßen Kleinen mussten sich auch mir gegenüber unterordnet.
Sie hatten gegen Mittag vom Brei der Großen genascht und die Gesichter mit Breiresten beschmiert.
Folglich musste ich sie abwaschen, denn sonst würden die Reste beim Trocknen hässlich aushärten und
wären auch für die Welpen so störend, dass sie daran herumkratzen würden.
Als ich mit dem nassen, kalten Waschlappen kam, wollten sie ausweichen. Ich forderte "Platz!" und
setzte es durch sanftes nach vorne Ziehen der Vorderläufe durch. Neuer Versuch, eine Hand auf dem Welpen,
der flüchten wollte. Jetzt ging die aktive Abwehr los. Der Welpe biss und kratzte um sich.
Da mensch so etwas jedoch niemals hinnehmen darf und weil ich die Breigesichter so nicht hätte putzen können,
musste ich mal kurz die stabile Rückenlage einfordern. Ganz ähnlich, wie Aron Unterordnung einfordert, jedoch
ohne Verletzungsgefahr, legte ich den Aufständigen auf den Rücken, was bei Algor und Anders das von Arons Unterordnungen bekannte
Geschrei auslöste. Weil der Widerstand nun erst noch
verschärft wurde, fixierte ich den Hals des Welpen im Würgegriff am Boden. Erst als der Widerstand aufgegeben wurde,
ließ ich wieder etwas lockerer. Dann putzte ich mit der rechten Hand das Gesicht, während die Linke noch den
Fixierungsgriff anwandte. Nach erfolgreicher Reinigung nahm ich den Kleinen Widerstandskämpfer auf den Arm,
lobte und streichelte ihn und ließ ihn dann laufen. Die Welpen waren nicht nachtragend. Im Gegenteil:
Gerade bei Algor hatte ich das Gefühl, dass er mir den Rest des Tages nun erst recht nachlief und mich ähnlich
bewunderte, wie seinen bisweilen brutalen Vater Aron. Es ist gut, sich bereits gegenüber Welpen in diesem Alter
eindeutig als ranghöher zu präsentieren, da der Widerstand jetzt noch ungefährlich ist und lediglich ein paar Kratzer
kostet. Versäumt man diesen wichtigen Abschnitt in der Hundeerziehung, wird man später dem Welpen unangenehme
Pflegemaßnahmen, wie bspw. das Zahnsteinentfernen, nie selbst durchführen können. Der Tierarzt würde dann
immer gleich unter Narkose arbeiten wollen, was für das Tier eine unnötige zusätzliche Belastung und Gefahr bedeutet.
Außerdem ist mit der eindeutigen Unterordnung ein wichtiger Schritt gegen das berühmte "Der Hund hört einfach nicht!" getan.
Wenn ich die müden Welpen auf ihre Wolldecke rief, auf der ich selbst schon im Schneidersitz platzgenommen hatte,
wurde ein regelrechter Wettlauf um den begehrtesten Liegeplatz veranstaltet, den meist Anjin gewann, den auf
meinem Schoß. Da konnte ich vor wenigen Wochen noch alle 4 Welpen gleichzeitig einschlafen lassen, dann lange noch 2, jetzt
nur noch einen. Sie werden halt immer größer. Natürlich wurden die um mich herum verteilten Welpen ebenfalls
in den Schlaf gestreichelt.
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