|
Die Futterumstellung ist offenbar erfolgreich gewesen. Die Welpen haben wieder normale Verdauung.
Gegen 1:00 Uhr meinte ich, zum letzten Mal vor der Nacht zu füttern. Der Karottenbrei und das zerquetschte Trockenfutter
wurden gerne genommen. Die Hunde waren so fit, dass ich sie im Esszimmer frei herumtoben ließ.
Da es hier kein Hundeklo gibt, schleppte ich eine Rolle Klopapier zum spontanen Parkettputzen mit
mir herum.
Gegen 2:00 Uhr konnte ich sie weglegen. Um 4:00 Uhr meldeten sich die Welpen mit Fiepen und Jaulen.
Als ich in der Küche ankam, standen sie alle nebeneinander auf den Hinterpfoten senkrecht aufgerichtet an der Barriere
und machten mir klar, dass sie raus wollten. Es ist ja eigentlich eine gute Sache, dass sie sich jetzt melden,
bevor sie in die Küche machen. Also holte ich sie zum Gassigehen wieder in den "Außenbereich", wie sie das Esszimmer empfinden mögen,
begleitet von einer Rolle Klopapier. Sie jagten sich zwischen den Tisch- und Stuhlbeinen hindurch, überfielen sich gegenseitig,
schleppten von mir ausgestreute Waschlappen und Spielsachen durch die Gegen, so dass das Zusehen eine reine Freude war, bis 5:30 Uhr.
Dann konnte ich sie weglegen. Und da sie sich wohl vorgenommen hatten, sämtliche Spielchen, die sie in ihrer Durchfallphase verschlafen hatten,
in genau dieser Nacht nachzuholen, weckten sie mich um 6:45 Uhr wieder. Um 7:30 Uhr konnte ich sie weglegen.
Um 9:30 Uhr wurden sie wieder munter. Diesmal begleiteten sie mich in den Garten. Ein toller Erfolg!
Jeder machte in den ersten 5 Minuten "Groß" und "Klein". Aron hielt ich bei Laune, indem ich auf seine Spielaufforderung
einging und ihn mit einem Stöckchen im Fang jagte. Belana und Gladess spielten auch mit. Wir alle jagten ihn - natürlich
erfolglos. Immer entwischte er uns. Genau das findet er ja so toll an diesem Spiel. Ich freute mich, auch mal wieder meine alte Gladess im Galopp zu sehen.
Andererseits ist mir durchaus klar, dass ich Arons Dominanz damit verstärke. Deshalb habe ich dieses Spiel schon lange
nicht mehr mitgespielt. Im Moment schien es jedoch der beste Garant für Arons gute Laune zu sein. Er forderte sogar die Welpen zum Mitspielen auf,
indem er sich vor ihnen vorne auf die Ellenbogen herab ließ und im nächsten Moment wieder weiterrannte.
Manchmal warf er sich auch vor einem Welpen auf den Rücken. Allerdings nur vor einem braven Welpen, einem, der sich auf den Rücken legt,
wenn das Alphatier kommt. Dabei half ich den Kleinen z. T. etwas nach. Vor allem Anders hatte es noch nicht verstanden.
Ausgerechnet bei Anjin, dem frechsten Welpen von allen, klappte das schon von selbst ganz gut.
Auch der Ausflug zu Mittag und am Nachmittag klappte zur großen Freude aller Hunde gut. Meist spielten
die Welpen im Garten miteinander und ich mit den Großen.
Erst abends unterlief mir ein Fehler: Ausgerechnet an Arons schlecht beleuchtetem Futterplatz ließ ich die Welpen einen Moment lang alleine,
das ist direkt an der Terrassentür. Als ich wegging war Aron gar nicht da und die Welpen noch weiter hinten im Garten.
Als ich wiederkam, stürzte sich Aron gerade auf Anders, um den Bengel auf seine Weise auf den Rücken zu drehen.
Offenbar hatte Anders bei ihm das Gesäuge gesucht. Niemand darf an Arons Fransen! Oder er hätte einfach nicht an SEINEM Futterplatz sein dürfen.
Klein-Anders machte sich steif und kreischte. Belana stürzte sich auf Aron und ich zog beide an den Mähnen auseinander.
Auf den ersten Blick fehlte dem Kleinen nichts. So ließ ich ihn, nachdem er sich auf meinem Arm beruhigt hatte,
wieder hinunter. Erst als wir wieder in der Wohnung waren, stellte ich Blut an seinem Köpfchen fest.
Ich ging mit ihm ins Bad, schnitt die verletzte Stelle frei und stellte ein kleines, aber doch recht tiefes Loch fest.
Ich wusch die Wunde mit lauwarmem Wasser. Er wehrte sich nicht. Anders durfte auf meinem Arm einschlafen, während
die 4 größeren Geschwister in der Küche rangelten. Sie sollten ihn jetzt nicht miteinbeziehen, damit kein Dreck in die Wunde
kommen konnte. Das Lager belegte ich, als alle eingeschlafen waren, mit lauter sauberen Tüchern, bevor ich Anders dort ablegte.
Schmutzig wurden die Tücher heute fast nur noch von der Erde in der Hundetoilette. Verdauungsrückstände blieben fast vollständig draußen.
Die nächste Wachphase über tobte Anders wie immer mit seinen Geschwistern herum.
Aron ist manchmal wirklich sehr intolerant. Ob Anders sich bei seiner nächsten Aron-Begegnung freiwillig
auf den Rücken legt oder ihm ausweicht? Ist er noch zu unreif für Begegnungen dieser Art? Auf jeden Fall sollte ich Aron in den Flur schicken und die Tür schließen, bevor ich
die Welpen das nächste Mal alleine draußen lasse. Belana verteidigt höchstens den Futternapf, der natürlich nicht an seinem
Platz steht, wenn ich die Welpen hinauslasse. Die alte Gladess ist wie immer ein Engel. Die personifizierte Gutmütigkeit.
Sie knurrt zwar ausgiebig, wenn ihr ein Welpe an das Gesäuge will oder an der Rute zieht, zeigt auch mal die Zähne, aber mehr passiert nicht.
Sie verlässt sich darauf, dass sie das verstehen und es scheint so zu sein. Aron sorgt dafür.
Die Welpen und Aron ganz getrennt zu halten, wäre vielleicht möglich, ist aber nicht sinnvoll. Bei Aron könnte sich
eine Eifersucht aufstauen, deren Entladung eines Tages für den betroffenen Welpen weit unangenehmer werden könnte.
Außerdem müssen die Welpen sich unterordnen lernen, um später nicht mit fremden Artgenossen gefährlich aneinander zu geraten.
Die Wiegeergebnisse sind OK:
Anders: 1940 g
Arabelle: 2390 g
Andur: 2320 g
Anjin: 2470 g
Algor: 2770 g
|