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Heute waren wir ab Mittag bis 2:00 Uhr nachts alle zusammen mit unserem Besuch draußen unterwegs. Wir waren erst am Okerstausee gemeinsam mit den Hunden schwimmen. Dabei bekam ich so manchen Kratzer ab, weil die Hunde aus irgendeinem Grund alle mal ausprobieren wollten, ob sie nicht auf meinem Rücken reiten könnten oder mich aus anderen Gründen anpatschten. Die Hunde, die gerade am Ufer standen, kläfften laut vor Aufregung. Aron schwamm insgesamt am wenigsten, spielte sich dafür aber als Wachhund auf, wenn Fremde neugierig zu uns heran kamen. Er stellte und verbellte die Personen, so dass sie sich schnell zurückzogen. Dann fuhren wir zum Marienbruch, von wo aus wir zum Brocken hinaufwanderten - mit 1142 m der höchste Berg im Harz. Wir erreichten den Gipfel in der Abenddämmerung. Der Rückweg im Dunkeln war anstrengend, weil wir die dicken Blöcke auf den oft unebenen, steilen Wegen ertasten mussten. "Laaangsaaam!" war dann das wichtigste Kommando.
An einer Stelle vermisste ich die Reitgerte. Das war, als ich nicht aufpasste bei "Auf, auf!" nach einer kurzen Liegepause zum Entwirren meiner 5er-Spinne von Hundeleinen am Ende der Gummileine. Ich hätte sie sofort mit "Voran!" in eine bestimmte Richtung schicken müssen. Anders und Anjin gingen auf einander los, weil sie sich - wieder angeleint - nicht schnell genug den "Platz!"-bedingten Triebstau abreagieren konnten. Ich musste sie mit den Händen auseinander bringen. Als ich Anders endlich von Anjin getrennt hatte, überfiel Belana die noch fauchend auf dem Rücken liegende Anjin. Als ich Belana von Anjin herunter hatte, überfiel Arabelle ihre immer noch auf dem Rücken liegende, sich aber durchaus nicht unterwürfig zeigende Schwester. Es schien wie verabredet: "DIE machen wir jetzt fertig!" Nur Aron hielt sich raus aus dem Quatsch. Mit der Reitgerte hätte ich SOFORT dazwischen gehauen und es wäre gar nicht zu der Eskalation gekommen. So bekam Anjin eine ziemlich tiefe, zunächst kräftig blutende Wunde im linken Ellenbogen ab. Sie lahmte verständlicherweise. Eine Schlagader war zum Glück nicht getroffen und da das Vorderbein auch sonst noch alle normalen Funktionen zeigte, also nichts wesentliches beschädigt war, verzichtete ich auf sofortige Maßnahmen, zumal an dieser Stelle mitten im Nationalpark Harz außer einem notdürfigen Verband auch nichts möglich gewesen wäre. Die Blutung hörte von selbst wieder auf. Wir hatten noch etliche Stunden Weg vor uns. Einige Stunden zog Anjin trotz der Ungleichbelastung ihrer Vorderläufe normal vorwärts. Als sie schließlich müde zu werden schien, gab ich ihr eine Extra-Leine und ließ sie neben meinem Mann gehen. Auch ihn zog sie noch eine ganze Weile. Da jetzt die anderen Hunde vorgingen, war ihre Motivation wieder voll da. Ich überließ ihr das gesamte Trockenfutter, das ich eigentlich an alle Hunde verteilen wollte. Sauberes Wasser gab es genug in Form von Quellen und Bächen rechts und links der Wege. Das allerletzte Stück nach der Autofahrt hinauf nach Hause wirkte sie aber ausgesprochen müde. Zu Hause angekommen, schlief sie sofort ein.
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