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Heute Nachmittag ließ ich meine Hunde zunächst einmal miteinander im Freigehege am Hang herumtoben. Ihre Jagdspielchen wurden z.T. laut von Anders kommentiert. Er kann einfach nicht leise jagen. Als ich dann begann, für Belana ein Stöckchen zu werfen - na ja, es war mehr ein recht langer Stock - tickten meine Jüngsten völlig aus und auch Anjin und Arabelle rannten kläffend mit. Da mein "Ruh!" keinerlei Wirkung zeigte, sammelte ich kleine, ungefährliche Steinchen und begann, immer den, der zuletzt "Wuff!" gesagt hatte, zu meinem "Ruh!" abzutreffen. Zunächst traf ich überhaupt nicht und meine Jüngsten lachten sich kaputt und kläfften fröhlich weiter. Dann wurde ich besser und der Getroffene gab sich zumindest ein paar Sekunden lang Mühe, mal nicht zu bellen.
Dann änderte ich jäh die Spielregeln und legte 4 von 5 Hunden an den Anbindern fest. Sie bekamen ein leise gesprochenes "Platz und Ruh!" und eine großzügig gehäufte Hand voll Trockenfutter mit auf ihre Anbinde-Ablage. Belana durfte weiterhin apportieren. Das Trockenfutter wurde hektisch verschlungen. Alle Hunde hechelten im Sonnenschein. Heute ist der wärmste Tag, den wir dieses Jahr hatten. Die abgelegten Junghunde waren zwar anfangs noch sehr angespannt, blieben aber still liegen wie Aron. Die Anspannungsphase wich schnell einer offenbar dringend benötigten Erholungsphase. Nachdem ich den Eindruck hatte, Belana müsse sich nun unbedingt erholen, ließ ich sie aus dem Regenwasserbottich trinken, legte sie an den 5. Anbindestrick und gab ihr ebenfalls zu "Platz und Ruh!" eine gehäufte Hand voll Trockenfutter. Ich beeilte mich, den gerade noch leise liegenden Anders dran zu nehmen. Auch ihn scheuchte ich hangaufwärts und hangabwärts, so dass er sich so richtig auspowern konnte. Anfangs kommentierte er noch jeden Start und jedes Aufgreifen des Stockes mit mehreren Wuffs. Später hörte man ihn nur noch gelegentlich und je komplizierte das Stöckchen im Gebüsch versteckt landete, je intensiver er also danach suchen musste, desto leiser wurde er. Schließlich führte ich ihn auch zum Wasserbottich, ließ ihn ordentlich Wasser schlabbern und legte ihn danach ab. Wieder fraß er gierig Trockenfutter, während ich seine Anbindeleine am Halsband einhakte. Ich lobte und streichelte ihn kurz und nahm dann Anjin dran. Jetzt hechelte er erst recht und alle blieben leise, während ich einen nach dem anderen dran nahm.
Als Belana zum 2. Mal dran war, wirkte sie zunächst wieder sehr aufgeregt und Anders setzte sich kurz auf und machte "Wuff!". Ich sagte aus etwa 20 m Entfernung streng "Ruh, Anders!" und warf eines jener kleinen Steinchen, die auch dann keinen Schaden anrichten würden, wenn ich direkt auf die Augen träfe. Ich traf in seine gut gepolsterte Flanke und er kann es kaum gespürt haben, doch der plötzliche Kontakt selbst, die offenbar bestehende Zugriffsmöglichkeit aus der Distanz überraschte ihn so sehr, dass er sich spontan legte und die Klappe hielt. Außerdem entfiel die vertraute "Belohnung", die ich sonst unfreiwillig durch mein Herankommen auf sein "Wuff!" gab, wenn ich ihn manuell niederlegen kam. Anders ist kein doofer Hund und so unterließ er weitere Versuche, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während ein anderer dran ist. Außerdem war die Erholungspause anbetracht der wirklich hohen Temperaturen um 27 Grad ja eigentlich ganz angenehm.
Ich denke, das war heute der Durchbruch. Den Rest macht die Gewohnheit. Es war so angenehm und so schön anzusehen, wie sich die Hunde auf diese Weise der Reihe nach abreagierten, dass ich jeden etliche Mal dran nahm und insgesamt über 3 Stunden am Stück in der Sonne stand.
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