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19.07.00 --

KEIN Startgebell und KEINE Tour

Ich führte den Wagen, um direkt wieder eingreifen zu können. Gut, dass Arabelle auch vorne ging.

 

Gestern fragte ich im Forum um Rat wegen des Startgebells. Stefanie kam auf die überaus logisch klingende Idee mit dem Gartenschlauch. Na klar! Der Gartenschlauch liegt doch eh meist neben dem Sacco Dog Cart auf dem Rasen herum. Heute also, nachdem ich den Wagen von seiner Regenschutzdecke befreit und die Zugstangen eingehängt hatte, trug ich nicht nur die Gurte, Geschirre und meinen Sturzhelm herbei, sondern drehte ganz beiläufig auf der Terrasse den Wasserhahn auf. Das Anspannen funktionierte noch sehr zivilisiert und leise. Dann griff ich mit Rechts ganz unauffällig den Gartenschlauch und mit Links Belanas Zugstangenbügel. Beim ersten, wortlosen Schritt voran brach das Gekläff los. Anjin, Arabelle und Belana bellten gleichzeitig aufgeregt drauf los - "Ruh!". Der Gartenschlauch traf zuerst Anjin, dann Belana, Arabelle und nochmals Anjin, die trotzdem weiterkläffte. Während Belana und Arabelle zunächst einen Schritt rückwärts machten und verdutzt die Klappe hielten, brauchte Anjin einen Extraschwall genau auf den Kopf, zwischen die Ohren. Anjin tobte. Sie hüpfte auf und nieder, vor und zurück, nach rechts und links, kam aber weder aus dem Geschirr, noch aus dem "Regen", bis sie endlich Ruhe gab und ich den Schlauch sofort weg von den Hunden auf's Gras richtete. "Fein, Anjin", lobte ich kurz, forderte "Sitz!", gab jedem 1 Trockenfutterbröckchen und versuchte den 2. Schritt. Bis kurz vor das Gartentörchen brauchte ich noch einige Liter Wasser, die ich in kleinen Einheiten auf die Hündinnen verteilte, ohne anzuhalten. Nach jedem Schwall war erst einmal wieder Ruhe. Aron hielt sich zurück und schwieg. Er ist ja nicht doof! Bei den Hündinnen dauerte es, bis unmittelbar nach dem Rechtsabbiegen vor dem Törchen klar wurde, dass ich wieder nur Gartenrunden und -8en vorhatte. Einige Meter weiter forderte ich "Sitz!", rannte auf die Terrasse und stellte das Wasser ab. Als ich wieder kam, gab's wieder eine Runde Leckerlis, bevor es weiter ging. Für den Rest des Tages wurde mein "Ruh!" respektvoll eingehalten. Nach wenigen 8en im Garten durften meine übergossenen Collies wie ihre Geschirre im Wohnzimmer trocknen.

Abends spielte ich erst eine volle Stunde mit Belana apportieren, während Anjin und Arabelle um uns herumrannten. Dann spannte ich meine 4 schnellen Hunde wieder vor den Wagen. Obwohl der Gartenschlauch (abgestellt) dabei neben mir lag, musste ich ihn nicht einmal zeigen. Alle 4 blieben von selbst leise. Auch die Gartenrunden und 8en über blieben alle still. Ich habe das Gefühl, dass ich das Startgebell zumindest innerhalb des Gartens so bald abgestellt habe. Danke, Stefanie!

Danach spielte ich noch ein paar Minuten wieder Apportieren mit meinen Lieben. Schließlich starteten wir zu einem Abendspaziergang. Durch das Treppenhaus klappte es mit dem ruhig Sein nicht ganz so gut. Alle hatten breite, feststehende Lederhalsbänder an. Da die Hunde einigermaßen abreagiert waren, kam ich mit einigen, na ja, etlichen, Leinenrucks aus und verzichtete darauf, Anjin ein Halti anzuziehen.

Auf dem Rückweg hörte ich auf Höhe des Kinderspielplatzes bereits irgendwas von "Lassie". Wenig später vernahm ich ein "Komm schnell, sonst sind sie weg!". Als ich mich umdrehte, sah ich 2 etwa 3 und 5 Jahre alte blonde Mädchen hinter uns herlaufen. "Na, ihr wollt sicher die Collies streicheln?", fregte ich. "Jaaaa!", war die schüchtern-leise, aber sehnsüchtige Antwort der Größeren. Ich legte meine 4 Angeleinten ab, zumal sie gerade zu kläffen begannen, und schickte die neugierige Arabelle zu den Kindern. Vorsichtig, noch etwas ängstlich streichtelten die Mädchen Arabelles Köpfchen. Jetzt sah ich eine große blonde Frau hinter uns herrennen. Böse schimpfend, wild gestikulierend und Namen rufend kam sie auf uns zu. "Oh, oh, jetzt bekomme ich zu hören, wie unverantwortlich es von mir ist, die süßen kleinen Kinder an meine Bestien zu lassen", dachte ich sofort. Der Frau reichte es aber offenbar, dass ihre Mädels - nun wirklich von Angst gepackt - aufsprangen und zu ihr rannten. Ich rief ihnen schnell noch ein "Tschüs, Kinder!" nach und setzte meinen Weg fort, während die 3 Blondinen zum Spielplatz zurück zogen.

 

 
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