|
Den Vormittags-Spaziergang ließ ich zugunsten einer Apportierstunde ausfallen. Es ist einfach zu schön, alle 5 so eifrig ihr jeweiliges Spielzeug jagen und bringen zu sehen. Nachmittags zog ich Belana und Anjin zusätzlich zu ihren Haltis und Halsbandschlaufen noch Zuggeschirre an. Die ersten 50 m gingen alle an ihren Haltis. Das war heute besonders wichtig, weil ich den Schlitten trug und jenseits der gestreuten Wege hinter mir her zog. Das waren die Hunde nicht mehr gewöhnt. Schließlich war es für diesen Winter das erste Mal, dass ich den Schlitten mitnahm. Sie waren sehr aufgeregt, hüpften umeinander und kläfften, obwohl wir doch sonst seit einiger Zeit ohne Startgebell ganz manierlich unsere Spaziergänge beginnen. Sowie wir die ersten 20 m den Berg hinauf an Höhe gewonnen hatten, ließ ich die Hunde kurz Platz halten und entfernte die Haltiringe aus den Leinen. Sie durften "Voran!" gehen und beruhigten sich dabei schnell. Erst nach einer weiteren Viertelstunde erreichten wir die Forstwege, die vom Schneepflug gepflegt werden. Hier hängte ich die Leinen meiner z.Z. stärksten Zugtiere um, nämlich weg von den Halsbändern an die Zuggeschirre. Es reichte mir, die anderen 3 als Begleiter hinter Belana und Anjin mitlaufen zu lassen.
Der erste Start war katastrophal. Belana wollte offenbar mein einziges Zugtier sein und biss kläffend alle weg, die in ihre Nähe kamen. Dafür drehte sie sich um und verhedderte sich mit den Hinterpfoten in den Leinen. Das unangenehme Gefühl gefesselter Hinterläufen machte sie dann so richtig wütend, v.a. auf Anjin. Ich gab mir Mühe, freundlich zu schlichten und entwirrte verfangene Hinterpfoten unauffällig. Schließlich sollte niemand mit dem "Voran!" vor dem Schlitten etwas Negatives assozieren. Als wir endlich Fahrt aufnahmen und alle Hunde fröhlich in die gleiche Richtung galoppierten, wurde die Tour wirklich schön und für mich erholsam, so ganz anders als vorigen Dienstag die anstrengende Joggingtour auf solchen Wegen. Von der habe ich heut noch Muskelkater. Ich freute mich v.a. für die Hunde, die so viel schneller voran kamen. Es ist etwa ein Jahr her, dass sie das letzte Mal gemeinsam eine längere Strecke am Stück so schnell galoppieren durften. An Spaziergängern vorbei führte ich mein aufgeregt kläffendes und trotz "Laaangsaaam!" weiter ziehendes Gespann am Knotenpunkt der Einzelleinen, damit mir ja keiner umgerissen wurde. Alle, die wir trafen, wirkten freundlich, so dass es Spaß machte, zu grüßen. Das war gar nicht so einfach, weil ich mich doch sehr auf das Führen meines in dieser Situation anstrengenden Rudels konzentrieren musste. Jeder erneute Start hatte die anfänglichen Tücken. Eine Digitalkamara mitzunehmen hatte ich mich heute noch nicht getraut. Ich wusste ja nicht, ob ich mich nicht gelegentlich neben dem Schlitten wiederfinden würde. Es ging dann aber doch alles gut, was nicht unbedingt selbstverständlich ist, wenn man ein 5er-Gespann startet, das ein ganzes Jahr nicht vor dem Schlitten gelaufen ist.
|