|
TT.E.A.M. - ein Beispiel
|
|
|
Ein Beitrag von Dalia Fichmann TT.E.A.M. - PROTOKOLL | | | Ort/Datum: | Birmensdorf, 06. Juni 1998 | Nr: | 09 | Name des Besitzers: | Tierheim Helena Frey - Stiftung | Name des Tieres: | Belle (w.) | Rasse: | Appenzellermix | Alter: | ca. 1 Jahr | Seit wann im Besitz: | ca. 1 Monat | Welche Aufgaben hat Ihr Tier, was erwarten Sie von Ihm: | Keine | Welche Verhaltensprobleme hat das Tier: | Sehr scheu gegenüber Menschen. | Welche gesundheitlichen Probleme hat das Tier: | Keine bekannt. | Was wurde schon alles unternommen: | Die Tierpflegerinnen versuchten ihr wieder Vertrauen zu geben. | Meine Feststellungen: | Friert ein, wenn man sie berühren möchte, am ganzen Körper hart wie Stein. | TT.E.A.M. - Arbeit: | Ich lernte Belle im Tierheim kennen, als wir während dem Ttact - Training dort arbeiten gegangen sind. Die Pflegerin wollte sie durch den Eingang zu uns hinaus bringen. Sie hatte jedoch solche Angst, dass sie sich nieder kauerte und begann Urin zu lassen. Die Pflegerin nahm sie wieder rein und versuchte es durch eine andere Tür, die viel grösser war und ebenerdig hinaus ging. Sie war sehr gestresst ging nur kriechend und urinierte dauernd. Daniela übernahm sie und ging mit ihr in eine ruhige Ecke, um mit Belle zu arbeiten. Mit viel Geduld, schaffte sie es, sich ihr ein wenig zu nähern und ihr die Schulterpartie kurz zu touchen. Am zweiten Tag, fragte mich Daniela, ob ich mit ihr nochmals mit Belle arbeiten würde. Wir entschlossen uns mit ihr an einem ihr bekannten Ort zu arbeiten. Die Pflegerin brachte sie uns in einen kleinen Auslaufgehege und obwohl Belle diese Pflegerin nun schon einige Zeit kannte Kroch und urinierte sie immer noch. Daniela übernahm dort die Leine. Belle verhielt sich sehr schreckhaft und doch war sie irgendwie neugierig auf die Umgebung. Ich verhielt mich sehr defensiv und setzte mich einfach ins Gehege. Belle sprang in einen Graben, wo sie sich scheinbar etwas sicherer fühlte. Daniela folgte ihr und setzte sich zu ihr. Sie konnte sie nun auch etwas touchen und bemerkte, dass die Stellen, die sie am Vortag schon touchen konnte schon etwas weicher sind, der hintere Teil aber nach wie vor ganz steif ist und sie sich dort auch nicht anfassen liess. Ich näherte mich Daniela cm weise, bis ich ca. 2m neben ihr sass. Ich versuchte sie mit Keksen anzulocken, was jedoch nicht ging. Vor der Gerte fürchtete sie sich viel zu stark. Es war interessant ihr verhallten zu beobachten, das Wechselspiel zwischen Angst und der Neugierde eines jungen Hundes. Nachdem Daniela sie etwas getoucht hatte, brachten wir sie wieder zurück. Sie urinierte jetzt nicht mehr, ging aber nach wie vor nur kriechend. Wir entschlossen uns zusammen mit Belle weiter zu arbeiten und verabredeten uns für die darauf folgende Woche. Die Pflegerin brachte uns Belle dieses Mal wieder hinaus zusammen mit ihrem Zwingerkollegen Max. Sie ging zwar immer noch kriechend, urinierte aber nicht mehr. Für uns schon ein toller Erfolg. Ich arbeitete an diesem Tag mit Max (siehe Fall 10), immer in der nähe von Belle. Daniela machte weiter mit Belle. Die Stellen wo sie bereits getoucht wurde, schienen wirklich weicher zu bleiben. Wir legten eine Körperbandage in ihre Nähe, so, dass sie sie sehen konnte. Als ich ihr nun ein Keks vor die Nase warf, wartete sie einen Moment und als sie sich nicht so beobachtet fühlte, frass sie ihn. Es waren ganz kleine Fortschritte, die uns aber sehr viel bedeuteten. Wir verzichteten an diesem Tag, die Bandage an zulegen. Wir gingen mit den beiden Hunden noch spazieren. Belles Haltung verbesserte sich zusehends und sie konnte sich auch normal versäubern. Eine Woche später trafen wir uns wieder im Tierheim. Heute nahmen wir nur Belle. An diesem Tag nahm ich sie an der Leine. Sie kam auch zu mir hin und ich konnte für kurze Zeit Maularbeit machen. Wir legten ihr die Bandage über die Schultern, was ihr keine Probleme machte. Langsam begannen wir die Bandage zu öffnen und sie ihr bis zur Hälfte anzuziehen, dann wieder ein paar Touches, Muschel mit feinen Lifts, Maul und Ohrarbeit, bis wir ihr die Bandage ganz anlegen konnten. Dann gingen wir mit Belle so etwas spazieren. Nach ein paar Metern hebte sie plötzlich ihre Rute in die Höhe und begann an den Gräsern zu schnuppern. Am liebsten hätten wir beide laut aufgeschrien, wussten aber, dass das vermutlich nicht so gut wäre. Auf dem Rückweg stiegen wir mit Belle noch über ein paar kleine Hindernisse, was ebenfalls kein Problem war. In der darauf folgenden Woche, konnte ich leider nicht mit ins Tierheim gehen. Erfuhr aber nachher, dass Belle ein neues Zuhause gefunden hat. Scheinbar interessierte sich jemand für sie und als die Pflegerin Belle hinaus brachte, rannte sie Schwanz wedelnd zu ihrem zukünftigen Besitzer, der sie sofort mit nach Hause nahm. Ich freute mich sehr für Belle und hoffe wieder von ihr zu hören oder bei allfälligen Problem, am neuen Ort , mit ihr weiter arbeiten zu können.
|
|
+ + + Bücher + + + Der neue Weg im Umgang mit Tieren. Die Tellington Touch Methode Linda Tellington-Jones, Sybil Taylor Kosmos, Stgt, 1993 Der Tellington TTouch ist ein völlig neuer Weg, um Tiere zu heilen und zu erziehen. Er kann helfen, sie zu beruhigen, ihr Vertrauen wiederherzustellen und ihre Ängste und Schmerzen zu lindern. Und er kann viele Leiden positiv beeinflussen => Online bestellen + + +Tellington- Training für Hunde Linda Tellington-Jones Kosmos, Stgt, 1999
=> Online bestellen + + + |
|
|