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Von Thekla Vennebusch, Tierärztin und Redakteurin
Viele Tierhalter entdecken Zecken auf ihrem Hund erst, wenn diese sich bereits festgebissen haben. Dann aber kann es schon zu spät sein und der Erreger der „Hundemalaria“ wurde bereits übertragen. Derzeit einziger Schutz sind repellierende Anti-Zecken-Mittel (z. B. Advantix von Bayer) die Zecken innerhalb kürzester Zeit abtöten und/oder einen Saugakt von vorn herein verhindern.
Normalerweise werden die Erreger der Babesiose, der so genannten „Hundemalaria“, von infizierten Auwald-Zecken erst nach 72 Stunden übertragen. Wird ein Hund von einer männlichen Auwald-Zecke befallen, kann er unter Umständen aber bereits innerhalb von nur 12 Stunden infiziert werden. So das Ergebnis einer aktuellen Studie, die Prof. Dr. Eberhard Schein vom Institut für Parasitologie der FU Berlin kürzlich im Rahmen eines parasitologischen Fachgespräches vorgestellt hat. Ziel der Studie war es, zu ermitteln, wie schnell Zecken die Erreger der Babesiose auf Hunde übertragen können, um Tierhaltern konkrete Empfehlungen für einen sinnvollen Zeckenschutz zu geben.
Die mögliche Übertragungszeit von unter 12 Stunden erklärt sich folgendermaßen: Auf der Suche nach Weibchen suchen männliche Auwald-Zecken nach einem ersten Wirtstier oft noch ein zweites Tier auf. Die Entwicklung infektiöser Babesien-Stadien, die aktiviert wird, wenn eine Zecke auf einen Wirt trifft, findet dann bereits auf dem ersten Tier statt. Wechselt die Zecke anschließend auf einen Hund, kann sie diesen umgehend mit dem ersten Stich infizieren.
Da Hundehalter Zecken auf ihrem Hund meist erst dann ausmachen können, wenn diese bereits festgebissen sind, ist es umso wichtiger, einen Zeckenschutz zu wählen, der einen Saugakt von vorn herein verhindert und die Parasiten gleichzeitig abtötet (repellierender Effekt). Dies ist derzeit der einzige Schutz, der einer Übertragung von Babesiose-Erregern best möglich vorbeugen kann.
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