Hallo alle zusammen,
wenn ich Mails wie die nachfolgende lese, kann ich mich eines gewissen
Brechreizes nicht erwehren:
Elke Nägle «elke.naegle@spksuew.ron.de» schrieb in im Newsbeitrag:
7k7p55$h3g$1@news.freiepresse.de...
Das hier die Urheberin der Mail eindeutig Werbung macht und schon im Vorfeld
Welpen zu verkaufen sucht ist die eine Sache, wozu gibt es schließlich
de.markt.tiere ?
Eine andere Sache ist, daß hier offensichtlich ein nicht im geringsten auf
seine Wesenseigenschaften und Gesundheit hin geprüfter Rüde zum Deckrüden
(also wieder: Kohle machen) befördert werden soll. Der Titel
'Deutschlandsieger 99' ist darüberhinaus etwa genausoviel wert, wie das
Papier, auf dem die Urkundegedruckt ist, also nicht einmal 5 Pfennig.
Warum mich das aufregt ????
Nun, ich bin Mitglied des Dobermann-Vereins (DV) e.V., der A.I.A.D.
(italienischer Dobermann-Verein) und des UDC (US-amerikanischer
Dobermann-Club) und kenne die Bedingungen, die an eine Zuchtzulassung
geknüpft sind.
Alle will ich hier gar nicht aufzählen, da dies den Rahmen wohl sprengen
würde, aber hier ein kurzer Ausschnitt des wesentlichen:
Der Hund muß frei sein von Hüftgelenksdysplasie, die entsprechende nur von
zugelassenen Tierärzten gefertigte Aufnahme wird von der Tierärztlichen
Hochschule Hannover begutachtet. Der Hund muß frei sein von vererbbaren
Augenkrankheiten, auch hier ist die Vorgehensweise identisch mit der bei der
HD. Da die (kundigen) Käufer immer danach fragen, wird der Hund, der in der
Zucht Verwendung finden soll auch auf das Wobbler-Syndrom hin untersucht.
Darüberhinaus ist die verkehrssichere Begleithundprüfung vorgeschrieben
(obwohl diese eigentlich jeder, unabhängig ob Zucht oder nicht Zucht, mit
seinem Hund ablegen sollte).
Es folgt die Zuchttauglichkeitsprüfung, in der es darum geht, die
sozialverträglichen Hunde von den übernervösen, ängstlichen und aggressiven
zu trennen.
Nun muß der Hund noch auf wenigstens drei Ausstellungen unter drei
verschiedenen Richtern vorgeführt werden, damit sichergestellt ist, daß zum
einen keine Zahnfehler vorliegen und der Hund dem Rassestandard möglichst
weitgehend entspricht, so muß der Formwert bei den Rüden mindestens sehr
gut, bei den Hündinnen mindestens gut sein.
Da alles vorgenannte Zeit kostet, die allerdings jeder auch gerne
investiert, darüberhinaus aber auch nicht ganz billig ist, kriege ich das
kalte Grausen, wenn s.g. Dissidenten-Hunde (also ohne Papiere oder Papiere
von nicht dem VdH angehörigen Gruppierungen) ohne jedwede Prüfung zur
Vermehrung (denn Zucht kann man das wohl nur schwerlich nennen) beitragen
sollen.
Ich habe zu oft schon solche Hunde gesehen und dabei zu oft geradezu
erschreckende Wesensmängel feststellen müssen (zugegeben, diese können
durchaus auch andere Ursachen haben), als das ich hier still sitzen kann und
mir derartige 'Annoncen' ansehen kann.
Na ja, ich weiß, es bringt nichts, aber ich wollte es wenigstens gesagt
haben,
ciao,
Andreas
|