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'Am 18 Jun 1999 22:41:00 +0100, schrieb r_buschner@KNUUT.de (Ralf K.
Buschner)
Hallo Ralf,
Auch wenn es als Sport betrachtet wird, ist es wichtig, daß man nicht
von zu vielen Umweltfaktoren abhängig ist, wenn man erfolgreich sein
will. Bei einem Turnier kannst Du Dir nicht aussuchen, ob Du in der
Früh, zu Mittag oder am Nachmittag dran kommst. Du kannst Dir auch
nicht aussuchen, mit wem Du gemeinsam am Platz bist.
Ich kenne die vielen Ausreden, die man nachher hört. Die Schuld für
das schlechte Abschneiden haben dann der Richter, der Helfer, Die
Bodenverhältnisse, das Wetter, die anderen Hunde, die Zuseher, und und
und...
Eher im Gegenteil. Lockere Stimung und keine sterile Prüfungsumgebung.
Man gewöhnt sich doch an so vieles. Warum nicht auch an die diversen
Ablenkungen während der Prüfung.
In der Po gibt es einen Punkt: Ablegen des Hundes unter Ablenkung. Das
ist ein Witz. Die Ablenkung sieht so aus, daß ein anderer Hundeführer
mit seinem Hund in der Zwischenzeit seine UO macht.
Es gibt PO's, da wird unter Ablenkung ganz was anderes verstanden.
Beim Mondioring z.B. schaut das immer anders aus. Einmal wird ca.
5-10m vom Hund entfernt Fußball gespielt, das nächste mal hast Du eine
Flamencotänzerin, die auf einem Tisch tanzt (gesehen bei der WM in
Malaga), Dann hast Du Sirenengeheul und wer weiß was noch. Der
Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Du weißt nie, was Dich bei der
nächsten Prüfung erwartet. Das ist echt interessant.
Bei uns kriegst Du schon einen Rüffel, wenn Du außerhalb des Platzes
in Sichtweite des abgelegten Hundes mit Deinem Hund spazierengehst.
Wenn man beim Üben mehr Wert auf Ablenkung legen würde, dann hätte man
damit keine Probleme. Es gibt Vereine, da darfst Du mit einer läufigen
Hündin nicht auf den Platz. Das finde ich auch verkehrt. Wenn dann bei
einem Turnier eine läufige Hündin am Gelände ist, ist es vorbei mit
dem Rüden. Das ist doch egal, ob die Hündin jetzt auf dem Platz oder
am Parkplatz im Auto ist. Der Rüde riecht sie auf jeden Fall.
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, sind die Hundeführer, die nur
mit iren Hunden trainieren können, wenn sie den ganzen Platz alleine
haben. Wenn so einer am Platz ist und Du kommst mit Deinem Hund rein,
dann heißt es gleich:'Siehst Du nicht, daß ich gerade trainiere'.
Ich mache mit meinem Hund UO, während die anderen Agility daneben
machen. Ich lasse meinen Hund revieren, während andere Hunde am Platz
frei herumlaufen und miteinander spielen. Ich nutze jede Ablenkung um
zu Üben. Trotzdem passiert es mir immer wieder, daß in einer
Prüfungssituation eine Ablenkung da ist, die den Hund stört. Dann muß
man halt weiter üben, so einfach ist das.
Letztens (im Dezember) bei der SCHH3 hatte es einen Tag vor der
Prüfung geschneit. Kira fand es dann bei der UO sehr lustig im Schnee
zu spielen. Schnee fressen und herumhüpfen war angesagt. War eine
peinliche Vorstellung. Ärgern nützt da nichts. Den nächsten Schnee muß
man dann halt zum Trainieren nutzen.
Servus Helmut |