|
13.02.00 --
Maico Schulz
Re: Hunde und Fahrrad
|
|
|
Im Artikel «884ua7$l2q$1@news03.btx.dtag.de», 'Elke Kühne'
«raumausstattung.kuehne@t-online.de» schreibt:
Hiho Elke,
Nun, du solltest deinem Anton beim Fahrradfahren ein Geschirr anziehen - nicht
am Halsband. Ein entsprechendes Geschirr (Führgeschirr) sollte man inzwischen
in besseren Zooläden bekommen. Wenn nicht, ich kann dir gerne auf Wunsch
Adressen und Telephonnummern posten.
Generell gibt es beim Fahrrad zwei Typen von Hunden - 'Seitenläufer' und
'Frontläufer'. 'Frontläufer' sind zum Beispiel Huskies, Hunde, die es gelernt
haben auf Richtungskommandos zu reagieren und die keinen Blickkontakt zum Boss
brauchen. Die meisten Hunde laufen aber lieber an der Seite des Rades, weil sie
eben Blickkontakt suchen. Für diese Hunde gibt es ziemlich gute Anbindungen
(etwa von Kleinmetall usw.) Anton wird wohl auch ein 'Seitenläufer' sein.
Aber nun zu deinem Anton und dem Rad. Wenn du ihn ans Geschirr gewöhnt hast
(was er wohl dann auch mit Fahrradfahren in Verbindung bringen wird), mache ihn
mit dem Fahrrad vertraut. Er muß alle Geräusche des Fahrrads kennen. Gehe
einfach mit ihm spazieren und schiebe das Fahrrad mit. Wenn er dabei dem
Fahrrad in den Weg läuft, sofort 'Nein' oder sowas rufen, ihn ggf. sanft mit
dem Fahrrad kollidieren lassen (das er merkt, das es unangenehm ist). Gewöhne
ihn daran, das er nur auf einer Seite des Fahrrades läuft. Wenn er nun das
einigermaßen kann (durch maßloses Loben ihn darin bestärken, das es richtig
ist, auf einer Seite zu laufen), solltest du das Fahren beginnen. Nur kurze
Strecken, nur nach dem er geschis.. und gepi... hat. Das Tempo solltest du
ziemlich niedrig halten. Mach deinem Hund klar, das nur du das Tempo bestimmst,
das er nicht vorweg rennt. Sollte er in die Richtung des Fahrrads laufen,
sofort ein 'Nein'. Bremst er ab, gehe mit dem Tempo runter, aber nicht
unbedingt anhalten. Er muß merken, das er nicht anhalten kann wann er will.
Prescht er nach vorne, laß ihn ruhig etwas ziehen (er hat ja ein Geschirr),
aber beschleunige nicht. Auch hier muß er merken, das du der Boss bist.
Übe parallel dazu (beim Gassigehen) Richtungskommandos. Jedesmal, wenn du nach
links gehst, sag ihm auch 'Links'. Dito rechts. Bei Kreuzungen, wo es geradeaus
geht, sage 'Ok'. Er muß das nicht so perfekt wie ein Schlittenhund können, aber
es macht das Fahrradfahren mit ihm viel sicherer. Zwar kann er irgendwann mal
deine Lenkbewegungen von sich aus erkennen, aber ein gesprochenes Kommando gibt
ihm mehr Sicherheit.
Sehr wichtig ist Geduld. Diese Sachen kann man nicht unbedingt innerhalb 14
Tage erreichen. Fahre ihn niemals an, er würde wahrscheinlich für den Rest
seines (langen) Lebens das Fahrrad als 'Übeltäter' ansehen.
Vermeide, das er auf Asphalt rennt. Das ist Gift für die Sprunggelenke. Und
klar, am Anfang ruhige Orte aufsuchen, wo ihn nicht so viel ablenkt.
Viel Spaß
so weit
Maico
|
|
|
|